Die athiopische Regierung und die tigrayische Regionalregierung haben sich knapp zwei Jahre nach Beginn der Kampfe auf einen Waffenstillstand geeinigt. Nun beginne eine neue Ara in Athiopien, sagte der Vermittler der Afrikanischen Union (AU), Olusegun Obasanjo, am Mittwoch im sudafrikanischen Pretoria. Das von beiden Burgerkriegsparteien unterzeichnete Abkommen werde den Friedensprozess starten.
Die Friedensgesprache hatten vor rund einer Woche in Sudafrika begonnen. Fuhrende afrikanische Staaten hatten wie die USA und die Europaische Union einen Waffenstillstand und die Aufnahme von Verhandlungen gefordert, um weiteres Leid von der Zivilbevolkerung abzuwenden.
Nachdem im November 2020 ein Konflikt uber die Machtbalance zwischen Bundes- und Regionalregierungen eskaliert war, die Tigrayer dann eine Basis der athiopischen Armee angriffen, liess der athiopische Premier Abiy Ahmed seine Armee zusammen mit Truppen aus dem Nachbarbundesland Amhara sowie dem Nachbarland Eritrea in Tigray einmarschieren. Ein brutaler Krieg mit massiven Kriegsverbrechen folgte.
Mit dem Waffenstillstand werde die Ruckkehr zu Recht und Gesetz ermoglicht und der Weg fur humanitare Hilfen frei gemacht. Der Vertreter der athiopischen Regierung forderte, alle mussten sich nun an den Geist des Abkommens halten.
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Die TPLF wirft Ministerprasident Abiy Ahmed vor, die Macht auf Kosten der Regionen Athiopiens zu zentralisieren. Abiy bestreitet dies und wirft der TPLF im Gegenzug vor, die Macht im Land zuruckerobern zu wollen. Die TPLF war bis zur Wahl von Abiy zum Regierungschef 2018 dominierende Kraft im Staat. Die Kampfe in Afrikas zweitbevolkerungsreichstem Land haben Millionen Menschen vertrieben, Tausende Zivilisten wurden getotet, in Teilen von Tigray herrscht Hungersnot.