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Corona: Karl Lauterbach hält Kita-Schließungen rückblickend für falsch

Gesundheitsminister Lauterbach: »Es wird keine Schließungen dieser Art mehr geben«


Foto: Carsten Koall / dpa

Die Schließung von Kindertagesstätten in den ersten Wellen der Coronapandemie war nach Ansicht von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unnötig. »Das Schließen von Kitas ist definitiv medizinisch nicht angemessen und wäre auch in dem Umfang, wie wir es damals gemacht haben, nach heutigem Wissen nicht nötig gewesen«, sagte Lauterbach bei der Veröffentlichung des Abschlussberichts der »Corona-Kita-Studie« gemeinsam mit Familienministerin Lisa Paus (Grüne).

»Es wird keine Schließungen dieser Art mehr geben«, sagte Lauterbach. Paus sagte, laut der Studie trügen die Kinder, die am meisten von frühkindlicher Bildung und Förderung profitieren können, besonders schwer an den Folgen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen. Kitas mit vielen Kindern aus sozial benachteiligten Familien hätten jetzt einen fast doppelt so hohen Förderbedarf etwa bei Sprache oder Motorik wie vor der Pandemie.


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Die von beiden Ministerien finanzierte und vom Deutschen Jugendinstitut und Robert Koch-Institut durchgeführte Kita-Studie lief von Sommer 2020 bis Juni dieses Jahres. Untersucht wurden die Auswirkungen der Pandemie und der Schutzmaßnahmen auf Kindertagesbetreuung, Kinder und Familien aus verschiedenen Blickwinkeln. Ermittelt wurde darin unter anderem, wie oft Kinder im Kita-Alter an Corona erkranken, wie empfänglich sie für das Virus sind und wie schwer die Krankheitsverläufe sind.


Kitas wohl keine Pandemietreiber

Die festgestellten Ansteckungszahlen in Kitas folgten der Studie zufolge eher denen in der Gesamtgesellschaft als umgekehrt. Die Inzidenz blieb demnach durchgängig unterhalb der von älteren Kindern und Jugendlichen. Mit Corona infizierte Kinder im Kita-Alter zeigten zumindest bei den ersten Coronavarianten auch meist wenige oder gar keine Symptome.

»Die Kitas waren keine Infektionsherde«, sagte Lauterbach. Dies müsse beachtet werden, »wenn wir jetzt in die Winterwelle hineingehen«. Mit Blick auf die allgemeine pandemische Entwicklung sagte der Minister, es gebe keinen Grund für eine Entwarnung. Die Krankenhäuser arbeiteten am Limit und »die neuen Varianten bauen sich auf«.


fek/dpa

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