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Cannabis-Legalisierung: FDP-Politikerin hält Gesetzentwurf für zu streng

Cannabis-Konsum


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Fabian Sommer / dpa


Die Bundesregierung arbeitet intensiv am geplanten Gesetz zur Cannabis-Legalisierung, hat aber noch keine Einigung dazu erzielt. Demnach soll nicht nur der Eigenanbau von Cannabis straffrei werden, sondern auch der Verkauf und die Beschaffung. Konkret könnten ab 18 Jahren 20 Gramm des Hanfgewächses mit psychoaktiver Wirkung legal gekauft werden. So sieht es ein Eckpunktepapier vor, das dem SPIEGEL vorliegt.

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Ein Sprecher von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte jedoch, dass noch kein in der Regierung abgestimmtes Eckpunktepapier vorliege. Die Ressorts für Gesundheit, Justiz, Wirtschaft, Agrar, Inneres und das Auswärtige Amt arbeiteten aber zusammen an der Umsetzung des Koalitionsvertrags.

Aus der FDP gibt es bereits Kritik. »Denn das Eckpunktepapier – soweit bekannt – verfehlt das primäre Ziel, den Schwarzmarkt ein großes Stück zurückzudrängen«, sagte die drogenpolitische FDP-Fraktionssprecherin Kristine Lütke der »Bild«-Zeitung. Die festgelegte Obergrenze für den berauschenden Wirkstoff THC sei willkürlich gezogen und öffne dem illegalen Handel weiter Tür und Tor. Das Papier sieht vor, dass der THC-Gehalt in legal gehandeltem Cannabis maximal 15 Prozent betragen darf.


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Auch die Produzenten- und Händlerbranche verlangt mehr Rauschpotenzial. Der Geschäftsführer des Cannabis-Großhändlers Cansativa, Jakob Sons, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: »Wenn die Konsumenten in legalen Shops nicht das Gewünschte bekommen, dann bleiben sie bei ihrem bekannten Schwarzmarktdealer.«


Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hält die Legalisierung gerade für Unter-25-Jährige für problematisch. »Das Hirn ist erst mit etwa 25 Jahren ausgereift«, sagte Verbandschef Thomas Fischbach der Zeitung. Regelmäßiger Cannabis-Konsum störe die Hirnentwicklung dauerhaft. »Es muss verhindert werden, dass Ältere vorgeschickt werden, um die Substanzen an Jüngere zu verticken.« Fischbach forderte eine Evaluierung der gesellschaftlichen Auswirkungen von Anfang an. Lauterbachs Papier sieht eine Evaluierung jedoch erst nach vier Jahren vor.


als/dpa

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