Die Bundesregierung hat nach SPIEGEL-Informationen ein weiteres Paket zur Unterstützung der Ukraine geschnürt. Nach einer entsprechenden Bitte der ukrainischen Führung will Berlin möglichst schnell für insgesamt elf Millionen Euro Ausrüstung für den nahenden Winter liefern. Teil des Pakets sind 100.000 warme Unterziehjacken und weitere Winterbekleidung, 100 beheizbare Mannschaftszelte, Hunderte mobile Stromerzeuger und palettenweise Nahrungspakete, bei der Bundeswehr als Einmannpackung bekannt.
Der ukrainische Verteidigungsminister hatte bereits im Spätsommer über die Nato dringlich um Winterausrüstung für seine Truppen gebeten. In einem Brief an Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg schrieb Oleksij Resnikow, man brauche dringend Uniformen für 200.000 Soldaten. Mehrere andere Nato-Nationen meldeten damals ans Hauptquartier der Allianz, sie wollten ähnlich wie Deutschland Winterpakete zusammenstellen.
Vor knapp einem Monat kündigte die Bundesregierung die Lieferung von zwei weiteren Mehrfachraketenwerfern Mars sowie 50 gepanzerten Fahrzeugen vom Typ Dingo an. Die Bundeswehr hatte bereits Mitte Juli drei Mehrfachraketenwerfer an die Ukraine abgegeben, die Artilleriesysteme können auf große Distanz militärische Ziele ins Visier nehmen. Auch deutsche Luftabwehrpanzer vom Typ Gepard sind seit dem Sommer in der Ukraine im Einsatz.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht sich zudem seit Wochen Forderungen aus der Ampelkoalition gegenüber, die Ukraine auch mit Schützen- und Kampfpanzern zu beliefern. Scholz wie auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) warnen jedoch vor deutschen Alleingängen. Sie verweisen darauf, dass noch kein anderes Land Schützen- oder Kampfpanzer westlicher Bauart an die Ukraine geliefert hat.