Die Panzerhaubitze 2000 hat sich als sehr effektive Waffe beim Vorrücken der ukrainischen Truppen erwiesen. 22 aus Deutschland und den Niederlanden gelieferten Exemplare sind im ständigen Einsatz. Sie können schnell verlegt werden, ihre Reichweite beträgt bis zu 40 Kilometer. Zudem treffen die Systeme äußerst präzise, unter anderem dort, wo sich russische Truppen zum Angriff versammeln.
Doch der ständige Einsatz bleibt nicht ohne Spuren an dem Kriegsgerät, das aus der Münchner Rüstungsschmiede Krauss-Maffei Wegmann (KMW) stammt. Deshalb stellt sich immer drängender die Frage, wie die gepanzerten Kanonen schnell wieder instandgesetzt werden können.
Ein Reparaturzentrum in einem benachbarten Staat der Ukraine soll das sicherstellen. Doch die Pläne, die Einrichtung in Polen zu errichten, drohen zu scheitern. Die Bundesregierung hatte über mehrere Monate mit KMW daran gearbeitet, in Polen nahe der ukrainischen Grenze ein solches Zentrum für die Panzerhaubitze 2000 aufzubauen.
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Gut jede dritte dieser Waffen ist bereits instandsetzungsbedürftig. Repariert werden die Haubitzen von Bundeswehr und Industrie bislang in Litauen, der Transport dorthin ist aufwendig. Doch Polen, ein Nato-Land mit Grenze zur Ukraine, verlangt nun, dass der eigene staatliche Rüstungskonzern PGZ die Federführung für die Reparaturen haben solle. Gefordert wird, dem Unternehmen sensible Konstruktionsinformationen zu übergeben.
Dies, so heißt es aus Industriekreisen, sei für KMW aus Wettbewerbsgründen nicht vorstellbar. Nun verhandeln KMW und Bundesverteidigungsministerium mit der Slowakei. Das Münchner Unternehmen erhofft sich dort bessere Bedingungen. In der Slowakei könnten dann später auch Waffensysteme anderer Hersteller wie Diehl, FFG oder des französischen Rüstungskonzerns Nexter gewartet werden, der ebenfalls eine Panzerhaubitze in die Ukraine liefert. Das Zentrum soll bis Ende des Jahres seine Arbeit aufnehmen.
Die Investition in ein solches Instandhaltungszentrum ist auch auf längere Sicht von großer Bedeutung. In der ukrainischen Armee wächst die Bedeutung westlicher Waffensysteme in dem Maße, wie die alten Bestände aus Sowjetzeiten verschlissen oder zerstört sind. Die Ukraine hat großes Interesse an mehr KMW-Panzerhaubitzen. Deshalb genehmigte die Bundesregierung KMW in diesem Sommer die Herstellung von 100 Exemplaren. Ein Teil davon soll von Deutschland oder anderen Nato-Ländern finanziert werden und an die Ukraine geliefert werden. Noch gibt es keine abschließende Einigung über diese Unterstützung der Ukraine. Fertig würden die Panzergefährte auch erst in den kommenden Jahren.
Der Verschleiß der bisher gelieferten Haubitzen hat unterschiedliche Gründe. Bei der Bundeswehr geht man davon aus, dass die Probleme mit der hohen Feuergeschwindigkeit zusammenhängen, mit der die ukrainischen Streitkräfte die Geschütze beim Kampf gegen die russischen Invasoren einsetzen; der Lademechanismus der Haubitze werde dadurch enorm belastet.
Bei der Truppe gelten schon 100 Schuss pro Tag als hochintensiver Einsatz, die Ukrainer aber schossen offenbar weitaus mehr Granaten ab. Zudem sollen die Soldaten an der Front anfangs versucht haben, Spezialmunition auf zu große Entfernung zu verschießen. Diese sogenannte Smart-Munition ist für besonders präzise Wirktreffer ausgelegt.