Seit 32 Jahren ist Deutschland wiedervereinigt. Zum Tag der Deutschen Einheit versammelten sich mehrere Tausend Menschen, um in verschiedenen ostdeutschen Städten zu protestieren. Die Demonstrationen richteten sich unter anderem gegen die aktuelle Politik der Bundesregierung, die Inflation, den Krieg in der Ukraine und die Coronamaßnahmen.
In Gera (Thüringen) gingen laut ersten Angaben der Polizei rund 10.000 Menschen auf die Straße. Teilnehmer eines Protestmarsches am Abend forderten ein Ende der Sanktionen gegen Russland. An dem Marsch nahm Björn Höcke, Partei- und Fraktionschef der AfD in Thüringen, teil. Die AfD wird in Thüringen vom Verfassungsschutz beobachtet. Unter dem Motto »Den Rechten die Einheit vermiesen« hatten sich zuvor am Nachmittag laut Polizei in Gera etwa 370 Menschen versammelt.
In Mecklenburg-Vorpommern kamen am Tag der Deutschen Einheit laut Angaben der Polizei mehr als 7000 Demonstranten in etwa 15 Städten zusammen, unter anderem in Schwerin, Wismar, Ludwigslust, Neubrandenburg, Güstrow und Waren.
Auch in Sachsen demonstrierten vielerorts Menschen. In der Leipziger Innenstadt gab es unter anderem einen Aufzug unter dem Motto »Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung« mit Teilnehmerzahlen im unteren vierstelligen Bereich, wie die Polizei mitteilte. In Dresden kamen Menschen zu zwei Versammlungen, darunter der AfD, zusammen. Bereits am Sonntag waren Polizeiangaben zufolge rund 1400 Menschen durch die Dresdner Innenstadt gezogen. Gut ein Dutzend Menschen demonstrierten gegen den »Spaziergang« in Regie der Partei Freie Sachsen, die dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet wird.
In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg waren laut Polizei am frühen Montagabend rund 2700 Demonstranten in der Innenstadt unterwegs. Im brandenburgischen Frankfurt (Oder) zogen laut Schätzung eines dpa-Reporters etwa 2000 Menschen durch die Innenstadt. In Cottbus, der zweitgrößten Stadt Brandenburgs, war nach Polizeiangaben für den Montagabend eine Demonstration mit mehreren Hundert Teilnehmern angemeldet. Auch in anderen Städte in Ostdeutschland wie in Plauen in Sachsen waren Aktionen angemeldet worden.