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Corona: Union fordert Debatte über Ende des Pandemiemodus

Eine Mund-Nasen-Bedeckung liegt bei Regen auf der Straße: Wie wird der Coronaherbst?


Foto: Peter Kneffel / dpa

US-Präsident Joe Biden hat die Pandemie in den USA für beendet erklärt – nun werden auch in Deutschland ähnliche Stimmen laut. »Es wird Zeit, den Tunnel der Angst zu verlassen«, fordert der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge.

»Immer mehr Staaten kehren zurück zur Normalität. Bei aller nötigen Vorsicht: Der Ausnahmezustand darf nicht zum Dauerzustand werden. Auch unsere Bundesregierung wird den Menschen erklären müssen, wie lange wir uns noch im Pandemiemodus bewegen werden«, sagt Sorge dem SPIEGEL.


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Milde Varianten, neue Impfstoffe und Medikamente zeigten in eine klare Richtung. Man könne vorsichtig optimistisch sein. »Bidens Satz hat eine gewisse Symbolkraft, bringt aber auch zum Ausdruck, dass die ständige Alarmbereitschaft einer Normalität weichen muss.« Falls sich die Lage verschlechtern sollte, wären auch in Deutschland wieder strengere Maßnahmen denkbar, sagte Sorge.

FDP-Gesundheitspolitiker Ullmann sieht Pandemie in der Endphase

Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag Andrew Ullmann, selbst Mediziner, äußert sich vorsichtiger. »Ich kann absolut nachvollziehen, was Joe Biden meint. Als Wissenschaftler und Kliniker würde ich behaupten, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist, sie befindet sich aber in der Endphase. Das ändert jedoch nichts an der Gefahr des Virus. So sagt es Joe Biden auch«, sagte Ullmann dem SPIEGEL.

In Deutschland zielten die Ampelmaßnahmen darauf ab, vulnerable Gruppen zu schützen. Dafür seien Maskenregelungen insbesondere in vulnerablen Bereichen geschaffen worden. Weitere staatliche Verschärfungen seien daher nicht gerechtfertigt. 
»Bei Joe Bidens Äußerungen spielen die anstehenden Wahlen sicher eine Rolle. Er versucht offenbar, im Hinblick auf die Midterm Elections Zustimmung zu generieren.« Am 8. November stehen in den USA die Zwischenwahlen zum Kongress an.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht Deutschland dagegen im »Übergang von der Pandemie zur Endemie« und hält derzeit keine weiteren Schutzmaßnahmen gegen Corona für nötig.


Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht zwar eine Chance auf ein baldiges Ende der Pandemie. Aber man sei »noch nicht am Ziel«, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zuletzt. Er verglich die Pandemie mit einem Marathon. Jetzt sei »der schlechteste Zeitpunkt, um mit dem Laufen aufzuhören«.


mfh

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