Die Nation scheint sich einig: Umfragen belegen, dass die verstorbene Queen Elizabeth II. das beliebteste Mitglied der königlichen Familie Großbritanniens gewesen ist. Und es sieht ganz danach aus, als würde sie das auch bleiben: Die für kommenden Montag geplante Beisetzung der Königin ist abgesagt, stattdessen rollt nun die Operation »Eternal Flame« an. Unter diesem Codenamen soll Elizabeth II. Königin bleiben – trotz ihres Ablebens.
Bereit zum Abstieg?
Inflation, mögliche Rezession, Energiepreisexplosion: Deutschland erwartet ein schweres Jahrzehnt mit sinkendem Wohlstand – die Ungleichheit droht weiter anzuwachsen. Beginnt nun eine Zeit der Umverteilung, in der vor allem die obere Mittelschicht belastet wird?
Lesen Sie unsere Titelgeschichte, weitere Hintergründe und Analysen im digitalen SPIEGEL.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Der bisher als Nachfolger geltende Sohn gilt als grummeliger Querkopf und hat sich bereits nach wenigen Tagen mit ganz und gar unköniglichem Ärger über Schreibutensilien unmöglich gemacht. Sollte er gekrönt werden, wird ein dramatischer Einbruch des Tourismus befürchtet, wenn künftig Queen-Fans auf einen Urlaub im Vereinigten Königreich verzichten. Dazu kommen die enormen Kosten für neue Münzen, Geldscheine und Charles-Porträts. Charles’ seltsame Vorliebe für Homöopathie und seine ausufernden Privatgeschäfte lassen selbst eingefleischte Anhänger der parlamentarischen Monarchie an seiner Eignung zweifeln.
Elizabeth II. hingegen wäre die Idealbesetzung für den vakanten Thron: Sie gilt sowieso als unsterblich. Kostspielige Auslandsreisen sind nicht zu erwarten, auf eine Leibwache könnte weitgehend verzichtet werden. Der größte Vorteil ihrer fortgesetzten Regentschaft läge aber in der unverrückbaren Stabilität des politischen Systems: Fortan in alle Ewigkeit würde sich das Staatsoberhaupt garantiert nicht in die Regierungsgeschäfte einmischen.