Bei der Oberbürgermeisterwahl in Cottbus ist eine Stichwahl zwischen dem SPD-Bewerber Tobias Schick und dem AfD-Kandidaten Lars Schieske notwendig. Keiner der sieben Kandidaten erhielt am Sonntag die absolute Mehrheit der Stimmen. Schick lag im ersten Wahlgang mit 31,8 Prozent vor Schieske (26,4 Prozent). Damit kommt es am 9. Oktober zur Stichwahl.
Die AfD stellt bisher keinen Oberbürgermeister in Deutschland. Die Wahlbeteiligung in der brandenburgischen Stadt lag bei 53,3 Prozent und damit etwas höher als bei der letzten OB-Wahl 2014 (48,8 Prozent).
Rund 79.000 Cottbuserinnen und Cottbuser waren am Sonntag aufgerufen, für die nächsten acht Jahre eine neue Stadtspitze zu wählen. Ins Rennen gegangen waren sechs Kandidaten und eine Kandidatin: Thomas Bergner (CDU), Tobias Schick (SPD), Lars Schieske (AfD), Sven Benken (Unser Cottbus), Lysann Kobbe (Die Basis), Felix Sicker (FDP) und Johann Staudinger (Einzelbewerber).
Wahlleiter weist Betrugsvorwürfe zurück
Am Rande der Abstimmung wies der Cottbuser Wahlleiter Carsten Konzack Betrugsvorwürfe zurück. Beim Messengerdienst Telegram hatte ein Nutzer geschrieben, wer als potenzieller AfD-Wähler verortet werde, bekomme offensichtlich entwertete Stimmzettel. Dazu wurde ein Wahlzettel mit fehlender rechter oberer Ecke gepostet. In einem anderen Beitrag war die Rede von einem »entwerteten Dokument«.
Wahlleiter Konzack erklärte am Sonntag: »Das ist nur ein Hinweis für Menschen mit Sehbehinderungen, um den Zettel mit Schablone richtig einlegen zu können.« Dies sei bei allen Wahlzetteln so. In der Bundeswahlordnung ist festgeschrieben, dass die rechte obere Ecke gelocht oder abgeschnitten wird.