Im Sprachunterricht in der Schule verwenden viele Lehrerinnen und Lehrer einige Zeit darauf, Kindern das englische »th« beizubringen. Vielen Deutschen fällt die richtige Aussprache des Lauts aber schwer: Im Fall von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat das nun für einen amüsanten Versprecher gesorgt, der in sozialen Medien geteilt wird.
Söder referierte in seiner Rede auf dem CDU-Parteitag in Hannover gerade über die Drogenpolitik der Bundesregierung. Er stieg mit der wohl nicht ganz ernst gemeinten Anekdote ein, dass Tilman Kuban, der Chef der Jungen Union, ihm einmal gesagt habe: »Mensch, Markus, Joints wären doch eine feine Sache, da wird manche Sitzung vom CDU-Vorstand ein bissel entspannter.« Er sei aber gegen die Freigabe von Drogen, sagte Söder und bekam dafür Applaus. »Ich bin dagegen!«, wiederholte er energisch.
Kein Land der Welt sei glücklich geworden mit der Freigabe von Drogen, behauptete Söder. Selbst die Niederlande würden sagen, sie hätten einen Fehler gemacht. »Die Berliner Grünen gelten ja als progressivste Gruppe in der doch mittlerweile auch etwas altspießigen grünen Partei«, fuhr Söder fort. Ihnen reiche die Legalisierung von Cannabis nicht, »sondern da muss jetzt Kokain her, und Crystal Meth!«. Da Söder das »th« nicht korrekt aussprach, klang es jedoch nicht nach der Droge Methamphetamin, sondern eher nach rohem Schweinehack: »… und Crystal Mett!«
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter,
der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen
und wieder ausblenden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Ein Twitter-User kommentierte unter einem entsprechenden Videoclip in Anspielung auf das Opioid Methadon, es gebe dann auch noch die Ersatzdroge »Mettadon«. Ein anderer fragte, ob Söders Forderung mit der »Bundeshackfleischverordnung« vereinbar sei.
Söder spricht von »verfehlter Entwicklung«
Tatsächlich hatten die Berliner Grünen eine Legalisierung von harten Partydrogen gefordert, und dabei als Beispiele Kokain, Ecstasy und Amphetamine genannt. Von Crystal Meth war nicht die Rede.
Söder bemerkte seinen Versprecher offenbar nicht und fuhr ernst fort: Als Jugendlicher habe er das Buch »Wir Kinder vom Bahnhof Zoo« über drogenabhängige Kinder und Jugendliche in Berlin gelesen. Er sei nicht bereit, »eine solche verfehlte Entwicklung zuzulassen«, man müsse sich gegen eine Legalisierung von Drogen wehren, sagte Söder.
Die Ampelkoalition will Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen legalisieren – im Koalitionsvertrag ist eine »kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften« vereinbart. Das Gesetzgebungsverfahren wird derzeit vorbereitet, schon Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres könnte es laut dem Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert (SPD) einen Entwurf geben.