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Energiekrise – Flüssiggas: Bundesregierung mietet weiteres LNG-Terminal an

Eins erstes Importterminal für LNG wird derzeit in Wilhelmshaven hochgezogen, ein weiteres ist in Planung


Foto: Sina Schuldt / dpa

Angesichts zunehmend ungewisser russischer Erdgas-Lieferungen treibt die Bundesregierung den Import von Flüssiggas voran: Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte, soll Deutschland ein fünftes staatlich gemietetes Terminal zur Anlandung von Flüssigas (LNG) bekommen.

Das schwimmende Terminal mit Standort in Wilhelmshaven soll im übernächsten Winter, also 2023/2024, an den Start gehen. Es werde zwar für fünf Jahre gechartert, aber nur so lange betrieben werden, bis ein Wasserstoff-Terminal an den Start gehe, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Das soll nämlich parallel als Möglichkeit zur Anlandung von grünem Wasserstoff geschaffen werden.

Wilhelmshaven solle zu einem wichtigen Anlandepunkt für sichere und nachhaltige Energie in Europa werden. Bis Wasserstoff aber wirklich nach Wilhelmshaven geliefert werden kann, soll es bis 2025 dauern.

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Habeck räumte ein, dass der Vertrag noch nicht geschlossen sei. Aber wie die übrigen LNG-Schiffe sei auch dieses »vorreserviert, so fest, dass wir weiter planen können und loslegen können«. Er betonte: »Dieses Schiff ist gechartert.«

Fünf Milliarden Kubikmeter pro Jahr

Das Spezialschiff hat laut Ministerium eine Kapazität von mindestens fünf Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Der Eigentümer, das Unternehmen Excelerate, soll das Schiff demnach gemeinsam mit einem Konsortium aus Tree Energy Solutions (TES), Eon Green Gas und Engie betreiben. Der Chef von TES, Marco Alverà, erklärte, sein Unternehmen baue »das weltgrößte Terminal für Wasserstoff und grüne Energie«.

Bislang waren Planungen zu vier staatlich gecharterten LNG-Terminals bekannt: in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Lubmin. Früher oder später solle die Infrastruktur aber privat geführt werden, betonte Habeck. »Wir sind ja nicht das Gasbeschaffungsministerium«, sagte der Wirtschaftsminister.


Nötig werden die Terminals, weil der Transport von Flüssiggas aufwendig ist: LNG wird mit minus 162 Grad tiefgekühlt, flüssig per Schiff transportiert, angelandet, erwärmt, regasifiziert und dann in die Netze gespeist.

Wenn alle Projekte realisiert würden, käme Deutschland pro Jahr auf ungefähr 25 Milliarden Kubikmeter LNG-Importe über staatlich gecharterte Schiffe, sagte Habeck. Im Jahr verbrauche Deutschland ungefähr 90 Milliarden Kubikmeter Gas.


hba/dpa

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