Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai musste die FDP mit 5,9 Prozent die Halbierung ihres vorherigen Ergebnisses hinnehmen (lesen Sie hier eine Analyse ). Joachim Stamp, der bisherige Landesvorsitzende der NRW-Liberalen, wird im kommenden Januar bei der Neuwahl des Landesvorstandes nicht mehr kandidieren.
Ein Parteisprecher bestätigte damit einen Bericht vom Bonner »General-Anzeiger« . Seinen Entschluss hatte Stamp in einer Mail an die Mitglieder der NRW-FDP angekündigt.
Der 52-jährige Stamp ist seit 2017 Landesvorsitzender der NRW-FDP und war Spitzenkandidat bei der für die Liberalen desaströsen Landtagswahl. Stamp selbst verlor seine Ämter als Integrations- und Familienminister sowie als stellvertretender Ministerpräsident. Das bevölkerungsreichste Bundesland wird seither erstmals von einer schwarz-grünen Koalition regiert.
Dass er seine Entscheidung nicht schon früher getroffen habe, also zum Beispiel unmittelbar nach der Wahl, begründet Stamp in seiner Mail an die Mitglieder damit, dass er sich »dafür verantwortlich fühle, einen geordneten Neuanfang sicherzustellen«. Bis zur Neuwahl des Landesvorstandes wolle er gemeinsam mit Generalsekretär Moritz Körner den Reformprozess »weiter gestalten«.
Bei der Landtagswahl fünf Jahre zuvor hatte die FDP mit dem damaligen Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten Christian Lindner noch 12,6 Prozent geholt. Weil Lindner nach der Bundestagswahl 2017 in den Bundestag gewechselt war, wurde Stamp seinerzeit die Nummer eins der FDP in Nordrhein-Westfalen.
Dank vom Weggefährten Lindner
Lindner schrieb zu Stamps Verzicht auf eine Kandidatur auf Twitter, man habe »Höhen und Tiefen« gemeinsam durchstanden. Der FDP-Chef dankte Stamp zudem für sein Engagement.
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Was Stamp nun nach den Jahren in der Landespolitik machen wird, lässt er in dem Schreiben an die Mitglieder demnach offen. Er sprach dem Bericht zufolge lediglich von »neuen Herausforderungen«. Stamp war von 2004 bis zur Übernahme des Ministeramtes 2017 auch Mitglied der FDP-Fraktion im Bonner Stadtrat, stets direkt gewählt von den Wählern in seinem Heimatwahlbezirk Röttgen/Ückesdorf.