Mit einem leichten Dämpfer ist Manuela Schwesig für zwei weitere Jahre als SPD-Chefin in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt worden. Die Ministerpräsidentin erhielt beim Parteitag in Rostock 88,5 Prozent der Delegiertenstimmen. 2019 hatte sie 94,8 Prozent erhalten.
Nun votierten 115 der 130 Delegierten mit Ja, elf mit Nein, vier enthielten sich. Schwesig führt den Landesverband seit 2017. Gegenkandidaten gab es keine.
Sieg bei der Landtagswahl
Schwesig hatte in den vergangenen Monaten in der Kritik gestanden, vor allem wegen der Gaspipeline Nord Stream 2 und wegen ihres früheren russlandfreundlichen Kurses. Für viele Delegierte wog aber der klare Sieg bei der Landtagswahl im September vorigen Jahres offenbar schwerer.
Die SPD holte damals 39,6 Prozent der Stimmen, das zweitbeste Ergebnis seit 1990. Diesen Erfolg schrieb die Parteiführung maßgeblich der Spitzenkandidatin Schwesig zu. »Danke für das Vertrauen in schwierigen Zeiten«, sagte Schwesig nun beim Parteitag nach ihrer Wiederwahl als Landeschefin.
Zuvor hatte sie eine Bilanz der Lage in Land und Partei seit 2019 gezogen. Damals tagte der bis dato letzte ordentliche SPD-Landesparteitag in Warnemünde. Schwesig sprach über die Herausforderungen durch die Coronapandemie, die Werftenkrise und den Wahlkampf 2021.
Mit Blick auf die aktuelle Energiekrise sagte sie, Bürger und Unternehmen dürften nicht allein gelassen werden. Sie stellte einen Härtefall-Fonds in Höhe von 30 Millionen Euro für Mecklenburg-Vorpommern in Aussicht.