Es soll 400 neue Büros geben, einen Kindergarten und einen Hubschrauberlandeplatz: So die Planung für den Ausbau des Bundeskanzleramts in Berlin. Der Berliner Senat hat dafür bislang 600 Millionen Euro veranschlagt, doch laut »Bild«-Zeitung soll der Anbau noch mal rund 30 Millionen Euro teurer werden. Ein Regierungssprecher hat der Zeitung bestätigt, dass sich das Bauvorhaben unter anderem wegen einer Planänderung verteuere.
Der Anbau soll auf dem westlich des gegenwärtigen Kanzleramts gelegenen Gelände des Kanzlerparks entstehen, die Spree trennt beide Bauteile. Teurer wird der Bau laut »Bild«-Zeitung durch einen neu geplanten Tunnel unter der Spree, bisher waren nur zwei Brücken als Verbindung geplant. Dieser schlägt mit 20 Millionen Euro zu Buche – »Preisstand erstes Quartal«, so der Sprecher.
Zum anderen will die Regierung einen »naturschutzrechtlichen Ausgleich« vornehmen, da für die Bauarbeiten mehrere Bäume auf der Fläche des neuen Kanzleramts gefällt werden müssen. Dieser sieht unter anderem Baumverpflanzungen und »Renaturierung einer Grünfläche« im Berliner Bezirk Lichtenberg vor. Für die Maßnahme und weitere Dach- und Fassadenbegrünung veranschlagt die Regierung noch einmal 10,5 Millionen Euro.
Der Bundesrechnungshof hatte das vom Berliner Senat genehmigte Projekt bereits in der Vergangenheit mehrfach heftig kritisiert. Mit einer Nutzfläche von 25.000 Quadratmetern wird der Bau genauso groß wie das jetzige Kanzleramt. Die Expertinnen und Experten des Bundesrechnungshofs gehen von weiteren, versteckten Kosten aus.
Im Kanzleramt will man am Bau festhalten. Es herrsche »akuter Büromangel«, heißt es im Bundeskanzleramt. Unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) war die Zahl der Mitarbeitenden im Haus zwischen 2005 und 2021 von 460 auf 750 erhöht worden. Hinzu kommen Angestellte des Bundespresseamts und weitere Mitarbeitende der Beauftragten für Kultur und Medien. Die Planung des Projekts soll 2023 enden, dann beginnen die Bauarbeiten.