Ein weiterer Politiker hat sich im Urlaub bei einem Sportunfall verletzt: Der Fraktionschef der Linken Dietmar Bartsch ist mit dem Fahrrad gestürzt und hat sich sechs Rippen gebrochen. Der 64-Jährige liege in Stralsund im Krankenhaus, sagte sein Sprecher Michael Schlick am Montag der Nachrichtenagentur dpa.
Bartsch wolle die Klinik jedoch bald wieder verlassen und an diesem Dienstag wieder in Berlin sein, hieß es weiter. Bis dahin arbeite er soweit möglich am Krankenbett. Der Unfall sei Ende vergangener Woche im Urlaub passiert.
Ebenfalls vergangene Woche hatte sich CDU-Chef Friedrich Merz bei einem Sportunfall in Bayern das Schlüsselbein gebrochen und war operiert worden.
Kritik an Gasumlage
Am Montag war ein Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland mit Bartsch erschienen, in dem der Linkenpolitiker die Rücknahme der ab Oktober geplanten Gasumlage forderte. »Die Gasumlage ist ein Verarmungsprogramm für viele Menschen und bedeutet sozialen Abstieg für die Mehrheit des Landes«, sagte er. Die Heizkosten ließen die Menschen bis in die Mittelschicht verzweifeln. Diese Entwicklung gefährde den sozialen Frieden und letztlich die Demokratie.
»Viele Energiekonzerne verdienen sich eine goldene Nase«, sagte der Linkenfraktionschef weiter. »Dass überhaupt nicht geprüft wird, in welcher wirtschaftlichen Lage sich die Versorger befinden und allen pauschal die Umlage genehmigt wird, ist unverantwortlich von der Bundesregierung.«
Die Gasumlage soll Unternehmen entlasten, die wegen der gedrosselten Lieferungen aus Russland anderswo für viel Geld Gas einkaufen müssen, um ihre Verträge zu erfüllen. Ihre Mehrkosten dürfen sie aktuell nicht weiterreichen. Ab Oktober soll die Umlage dann 90 Prozent ihrer Mehrkosten ausgleichen. Damit sollen Firmenpleiten und letztlich Lieferausfälle verhindert werden.