Die Bundesregierung will den Bau von mehr Trinkwasser-Brunnen in den Städten auf den Weg bringen. Trinkwasser aus dem Leitungsnetz müsse künftig an möglichst vielen öffentlichen Orten frei verfügbar sein, erklärte das Bundesumweltministerium nach einem entsprechenden Kabinettsbeschluss am Mittwoch.
»In Zukunft werden Extremwetterereignisse wie Hitzewellen und Trockenperioden häufiger und intensiver sein«, sagte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne). »Trinkbrunnen mit Leitungswasser gehören zu den Basisbausteinen einer guten Hitzevorsorge.«
In einem ersten Schritt sollten etwa Tausend zusätzliche zu den gut 1300 bestehenden hinzukommen.
Der vom Kabinett beschlossene Gesetzesentwurf legt fest, dass zur öffentlichen Wasserversorgung als Teil der Daseinsvorsorge auch die Bereitstellung von Leitungswasser durch Trinkwasserbrunnen gehört. Städte und Gemeinden haben dabei Flexibilität, was Lage, Zahl und Art der Brunnen angeht. Es geht etwa um Plätze, Fußgängerzonen oder Parks. In den meisten Bundesländern bestehen bereits landesrechtliche Vorschriften, die die öffentliche Wasserversorgung als Aufgabe der Daseinsvorsorge den Kommunen zuweist.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hatte vergangenen Monat vor Wasserknappheit in einigen Regionen Deutschlands gewarnt. »Problematisch ist der drastisch steigende Wasserbedarf in der Industrie, in der Landwirtschaft, aber auch in Privathaushalten«, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem »Handelsblatt«. Landsberg verlangte »kommunale Hitzeaktionspläne«, um Menschen vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen.