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Tino Chrupalla: AfD-Chef erwartet höhere Zustimmung zu Russland-Kurs seiner Partei

Partei- und Fraktionsvorsitzender Tino Chrupalla


Foto: Bernd Weißbrod / dpa

Die AfD rechnet im Herbst mit mehr Zustimmung für ihre Forderung nach einem Ende der Sanktionen gegen Russland. Ihr Partei- und Fraktionsvorsitzender Tino Chrupalla sagte im  ARD-Sommerinterview, im November und Dezember, wenn die Bürger und Unternehmen ihre Heizkostenabrechnungen erhielten, »dann werden wir mal sehen, wie dann die Zustimmung zu diesen Sanktionen noch ist«.

Seit Juni hatte der russische Energiekonzern Gazprom die Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 in der Ostsee deutlich gedrosselt und dies mit einer fehlenden Turbine begründet, die in Kanada gewartet wurde. Wegen der infolge des Ukrainekriegs erlassenen Sanktionen weigerte sich Kanada zunächst, die Turbine an Russland zurückzugeben – entschied sich dann aber doch dafür, das Aggregat stattdessen an Deutschland zu übergeben. Seit vergangenem Montag wird durch Nord Stream 1 wegen Wartungsarbeiten kein Gas mehr geliefert. Die Arbeiten sollen bis zum 21. Juli dauern. Mehrere westliche Politiker äußerten sich skeptisch, ob Russland anschließend wieder Gas liefern wird. Die Bundesregierung bemüht sich um mehr Unabhängigkeit von russischen Energie-Importen.

Deutschland als »neutraler Vermittler«

Auf die Frage, wie man den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu bringen sollte, mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu verhandeln, etwa über einen Waffenstillstand, antwortete der AfD-Chef: »Es ist nicht nur die Aufgabe von Selenskyj, sich mit Russland auseinanderzusetzen, sondern auch die Amerikaner, die dort eine gewichtige Rolle in diesem Konflikt spielen«. Doch die USA weigerten sich, mit Russland in Verhandlungen zu treten. Deutschland solle als »neutraler Vermittler« auftreten.

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Die Bundesregierung hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Ukraine ein souveräner Staat sei, der selbst über eine Vereinbarung mit Russland entscheiden müsse. Einen russischen »Diktatfrieden« dürfe es nicht geben.

Neben den Fragen des Moderators beantwortete Chrupalla bei der ARD auch Bürgerfragen. Beispielsweise antwortete er auf die Frage »Wer soll den Krieg gewinnen, die Ukraine oder Russland?« mit »Keiner«.


atb/dpa

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