ation: EU-Kommission erwartet fur 2022 Rekordinflation //
Die durch den Ukrainekrieg enorm verscharfte Energiekrise durfte in diesem Jahr zu einem Inflationsrekord im Euroraum fuhren. Die EU-Kommission rechnet fur 2022 mit einer Teuerungsrate von durchschnittlich 7,6 Prozent. Das geht aus der Sommer-Konjunkturprognose der Brusseler Behorde hervor. Bei ihrer Fruhlingsprognose im Mai war die Kommission noch von 6,1 Prozent Inflation fur die Lander des gemeinsamen Wahrungsraums ausgegangen.
In der gesamten EU – also einschliesslich der Mitgliedstaaten ohne den Euro als Wahrung – wird in diesem Jahr eine Preissteigerung von 8,3 Prozent erwartet. Im Fruhjahr hatte die Kommission noch mit 6,8 Prozent gerechnet. Im kommenden Jahr soll sich die Inflation der Prognose zufolge etwa halbieren, auf durchschnittlich vier Prozent im Euroraum und 4,6 Prozent in der EU.
Pessimistische Aussichten
Beim Wirtschaftswachstum geht die EU-Kommission nach wie vor davon aus, dass die EU-Wirtschaft 2022 um 2,7 Prozent wachsen wird. Im Euroraum werden 2,6 Prozent Wachstum erwartet – etwas weniger verglichen mit den im Mai vorhergesagten 2,7 Prozent. Fur das kommende Jahr korrigierte die Kommission ihre Vorhersagen allerdings deutlich nach unten. Sie geht von 1,5 Prozent Wachstum in der gesamten EU und 1,4 Prozent im Euroraum aus. Im Mai sprachen die Okonomen noch von 2,3 Prozent sowohl in der EU als auch in der Eurozone. Grund fur die pessimistischeren Aussichten ist unter anderem die angespannte Lage an den Energiemarkten.
Tatsachlich decken sich die Prognosen mit den Erwartungen zahlreicher Volkswirte weltweit. Okonomen rund um den Globus erwarten bis in die Mitte dieses Jahrzehnts eine hohe Inflation. Im laufenden Jahr rechnen 663 vom Munchner Ifo-Institut und dem Institut fur Schweizer Wirtschaftspolitik befragte Volkswirte im Schnitt mit einer Teuerungsrate von 7,7 Prozent. Fur 2023 und 2026 liegen die Schatzungen bei weltweit durchschnittlich 6,2 beziehungsweise 4,5 Prozent, wie das Ifo-Institut mitteilte. >>Die Inflation ist weltweit gekommen, um zu bleiben<<, sagte Okonom Niklas Potrafke.
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