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hen: Attentater soll Opfer Mordplane gestanden haben //

Im Prozess am Oberlandesgericht Munchen um den geplanten Mord an einem tschetschenischen Regimekritiker in Deutschland hat das mutmassliche Opfer, der Aktivist Mochmad Abdurachmanow, geschildert, wie die Attentatsplane bekannt wurden.

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Ein unbekannter Mann habe ihn angerufen, sagte der 27-Jahrige aus: >>Er sagte, er hat eine wichtige Information fur mich: Dass sich in Deutschland eine Person befindet, die mich toten soll, es aber nicht machen mochte.<<

Mordauftrag von tschetschenischen Sicherheitsapparat erteilt

Uber den Anrufer habe er Kontakt zum mutmasslich beauftragten Attentater aufgenommen, der in einer Fluchtlingsunterkunft in Norddeutschland lebe. Dieser habe ihm von dem Mordplan berichtet, etwa dass der Wohnort und die Joggingstrecke des Tschetschenen ausgespaht worden seien.

Angeklagter in dem Prozess ist ein Russe, der mit dem mutmasslich beauftragten Attentater zusammengearbeitet haben soll, um das Attentat auf den Regimekritiker zu planen. Der beschuldigte Walid D. soll sich bereit erklart haben, die Totung des in Deutschland lebenden tschetschenischen Exiloppositionellen zu organisieren. Die Tat sollte ein anderer Mann begehen. Diesen Mann soll Walid D. im September 2020 in Tschetschenien getroffen und ihn von dort nach Deutschland geschleust haben.

Den Mordauftrag soll D. von einem Mitglied des tschetschenischen Sicherheitsapparats erhalten haben. Der Generalbundesanwalt wirft ihm unter anderem die Vorbereitung einer schweren staatsgefahrdenden Gewalttat und Verstosse gegen das Waffengesetz vor. Ziel der geplanten Tat soll es auch gewesen sein, >>insbesondere den Bruder des avisierten Opfers zum Schweigen<< zu bringen.

Familie des Opfers in Tschetschenien bedroht

Gemeinsam mit seinem Bruder, einem bekannten tschetschenischen Oppositionellen, der in Schweden im Exil lebt, uberzeugte das mutmassliche Opfer den beauftragten Attentater, zur Polizei zu gehen.

Das mutmassliche Opfer und sein Bruder sind Kritiker des Putin-treuen tschetschenischen Prasidenten Ramsan Kadyrow. >>Wir mochten nicht nach der Verfassung der Russischen Foderation leben<>Wir wollen einen Rechtsstaat grunden.<< Diesen Kampf fur Unabhangigkeit verglich er mit dem der Ukraine.

Das mutmassliche Opfer berichtete von Drohungen, die er und sein Bruder deswegen aus dem Umfeld Kadyrows erhielten. Nachdem sein Bruder vorubergehend entfuhrt worden war, wollten sie uber Georgien gen Westen fliehen. Ihre Familie sei in der Heimat bedroht worden, etwa damit, dass ihnen das >>Gesicht zerstuckelt<< werde. Einige Familienmitglieder konnten sich seither nicht mehr frei im Land bewegen, hatten keine Passe und wurden standig kontrolliert, sagte der 27-Jahrige vor Gericht aus.


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Asylverfahren abgelehnt

Nach seinen Schilderungen fragte der Richter den Zeugen, ob er sich das alles ausgedacht habe, vielleicht um bessere Karten bei seinem Asylverfahren zu haben, das gerade in Augsburg abgelehnt wurde. Der 27-Jahrige verneinte: >>Sonst musste ich ja meinen Platz mit dem Angeklagten tauschen.<>genug Beweise<<, dass ihm in seiner Heimat Gefahr droht.

Der Fall ahnelt dem sogenannten >>Tiergarten-Mord<< in Berlin. Wegen der Erschiessung eines Georgiers im August 2019 in der Parkanlage Kleiner Tiergarten war ein Russe Mitte Dezember 2021 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Im Urteil war von >>Staatsterrorismus<< die Rede.


jop/dpa

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