Im neuen Kabinett des wiedergewählten Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens Hendrik Wüst (CDU) werden vor allem alte Weggefährten sitzen. Von den acht Ministerinnen und Ministern, die die CDU nach dem Koalitionswechsel von Schwarz-Gelb zu Schwarz-Grün stellt, gehörten fünf schon der vorherigen Landesregierung an. Etwa der Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), der auch weiterhin für Gesundheit und Soziales zuständig sein soll oder Innenminister Herbert Reul (CDU). Der neue Finanzminister Marcus Optendrenk wiederum ist langjähriger CDU-Abgeordneter.
Wüst hatte am Mittwoch bei der Vorstellung der zwölf Ministerinnen und Minister von CDU und Grünen – je sechs Männer und Frauen – in der Düsseldorfer Staatskanzlei nur zwei echte Neuigkeiten parat. Mit Spannung war vor allem die Spitzen-Personalie für das Schulministerium erwartet worden. Nachfolgerin von Yvonne Gebauer (FDP) wird die bisherige Regierungspräsidentin von Münster, Dorothee Feller (CDU). Die bisherige Klever Landrätin Silke Gorißen (CDU) wird Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin.
Die Grünen übernehmen das Justizministerium sowie das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr. Die bisherige Fraktionsvorsitzende der Grünen, Josefine Paul, löst den abgewählten FDP-Spitzenkandidaten Joachim Stamp im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Integration und Flucht ab. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) soll sich um Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie kümmern.
Die CDU war am 15. Mai mit 35,7 Prozent als klare Wahlsiegerin aus der Landtagswahl im bevölkerungsreichsten Bundesland hervorgegangen. Am Montag unterschrieben die Spitzen von CDU und Grünen den am Wochenende von beiden Parteien gebilligten Koalitionsvertrag. Am Dienstag wurde der 46-jährige Jurist Wüst im Landtag in geheimer Wahl mit 106 von 181 gültigen Stimmen im ersten Wahlgang als Regierungschef bestätigt.