Angesichts steigender Infektionszahlen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor den Gefahren einer Corona-Sommerwelle gewarnt. Der in den vergangenen Jahren beobachtete Sommereffekt in der Pandemie verpuffe diesmal. Grund dafür sei unter anderem, dass die aktuell zirkulierende Virusvariante sehr leicht übertragbar sei. Außerdem seien fast alle Vorsichtsmaßnahmen ausgelaufen. Älteren Menschen und Vorerkrankten riet Lauterbach dringend zu einer weiteren Impfung, zudem rief er die gesamte Bevölkerung dazu auf, in Innenräumen wieder Schutzmasken zu tragen.
Die Appelle Lauterbachs verhallen weitgehend wirkungslos, weil der Bundesgesundheitsminister in Deutschland traditionell eine eher repräsentative Rolle hat und kaum ins politische Geschehen eingreifen kann. Das soll sich nun ändern: Im Bundeskabinett will sich Lauterbach um ein verbrieftes Rederecht bemühen. Auch soll es, so heißt es in einer Eingabe an Bundeskanzler Olaf Scholz, den anderen Ressortchefs untersagt werden, während Lauterbachs Vorträgen an ihren Mobiltelefonen herumzuspielen oder ihn mit Scherztiteln (»Herr Mahnister«) zu verspotten.
Das böse Ende des billigen Geldes
Niedrige Zinsen trieben den Wohnungsmarkt an und befeuerten die Börsen. Vorbei. Aktionäre sind verunsichert bis panisch, und für Hausbauer kommt es knüppeldick: Kredite werden teurer, Baumaterialien knapp – und die Preise steigen immer weiter.
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Andernfalls, droht Lauterbach, werde er sein Amt aufgeben und sich künftig mit »wesentlich mehr Macht und Einfluss« für den Gesundheitsschutz einsetzen: als hauptberuflicher Twitterer.