Connect with us

Hi, what are you looking for?

Welt

Gerhard Schröder will Bundestagsbüro zurück

Altkanzler Schröder


Foto: Kay Nietfeld / dpa

Gerhard Schröder steht wegen seiner Russlandkontakte in der Kritik und soll auf einen Teil seiner Sonderprivilegien verzichten. Der Altkanzler will das nicht hinnehmen und setzt sich gegen den Haushaltsbeschluss des Bundestages zur Wehr.

In einem Schreiben an den Gremiumsvorsitzenden Helge Braun (CDU) forderte Schröders Anwalt, diesem einen »prüffähigen- und damit rechtsmittelfähigen Bescheid« zuzustellen. Das Schreiben lag der Nachrichtenagentur dpa vor. Zuvor hatten das Nachrichtenportal »The Pioneer«, die »Bild« und die »Süddeutsche Zeitung« darüber berichtet.


Mehr zum Thema

Advertisement

In dem Brief heißt es, der Altkanzler habe »über die Medien« erfahren, dass sein Büro »ruhend gestellt« werden solle und »die dem Büro zugeordneten Stellen »abgewickelt« werden sollen«. Und weiter: »Dieser Entscheidung liege die Feststellung zugrunde, dass er keine ›fortwirkenden Verpflichtungen aus dem Amt‹ mehr wahrnehme.« Diese Feststellung werde nicht näher begründet. »Dies mag daran liegen, dass für den Entzug dieser ›Privilegien‹ tatsächlich ein anderer Grund verantwortlich war und ist, der aber nicht weiter angesprochen werden sollte. Den »Gazetten« ist aber auch nicht zu entnehmen, was der Haushaltsausschuss eigentlich unter den »fortwirkenden Verpflichtungen aus dem Amt« versteht.« Weiter heißt es: »Ein wie den Medien zu entnehmender Beschluss des Haushaltsausschusses ist evident rechts- und verfassungswidrig.«

Eine gerichtliche Klärung stehe »trotz der mittlerweile nicht mehr hinnehmbaren öffentlichen ›Hetzjagd‹« nicht »an vorderster Front«. Der Anwalt würde »sich über die Chance freuen, im Wege des Gesprächs eine für alle Seiten annehmbare Regelung ›auf Augenhöhe‹ erreichen zu können«.


Schröder, langjähriger Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin, stand wegen seiner Verbindungen nach Russland immer wieder unter Druck. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nahm dieser weiter zu. Es wurden mehrere Anträge zum Parteiausschluss gestellt.

Mitte Mai hatte der Haushaltsausschuss für die Abwicklung des Altkanzler-Büros votiert. Für Personalausgaben in Schröders Büro waren im vergangenen Jahr mehr als 400.000 Euro aus der Staatskasse geflossen. Anrecht auf ein Ruhegehalt und auf Personenschutz hat der frühere Kanzler dem Ausschussbeschluss zufolge aber weiterhin.


asc/dpa

You May Also Like

Welt

Nur eine Wachspuppe? Foto: — / dpa In aller gebotenen Schärfe verurteilt Die Linke Alternative für Deutschland (DLAfD) die Kriegstreiberei des westatlantischen Angriffsbündnisses Nato und...

Deutsche

Fortschritt ist ein unaufhaltsamer Prozess. In unseren Küchen, Garderoben, Autos und Smartphones stecken Erfindungen, Miniaturwerkzeuge und Haushaltsgeräte, die ohne den Erfindergeist von Technikern in...

Welt

Mehr als 10.000 Tiere hat sie schon geimpft. Um aber Menschen immunisieren zu dürfen, muss Viola Hebeler noch mal ganz von vorne anfangen. Besuch...

Deutsche

Annalena Baerbock versucht, Nord Stream 2 zu Gunsten teurer amerikanischer Konzerne zu verdrängen. Amerikanisierung des globalen Gases Die Amerikaner haben die Hoffnung nicht aufgegeben,...