Die Bundesanwaltschaft hat in der rheinland-pfälzischen Gemeinde Römerberg einen mutmaßlichen Unterstützer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) festnehmen lassen. Zeitgleich zu der am Montag erfolgten Festnahme seien in der Schweiz drei weitere Beschuldigte durch die Schweizer Bundesanwaltschaft und die Jugendanwaltschaft Winterthur festgenommen worden, teilten die deutschen Ermittler heute in Karlsruhe mit.
Dem in Rheinland-Pfalz festgenommenen Aleem N. werde die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vorgeworfen.
Den Karlsruher Ermittlern zufolge ist N. seit Langem ein Anhänger dschihadistischer und radikalislamischer Ideen. Er habe unter anderem versucht, sich in Syrien vom IS militärisch ausbilden zu lassen, und habe dann an Kampfhandlungen oder terroristischen Anschlägen mitwirken wollen. Jedoch scheiterte die Einreise in die IS-Gebiete den Angaben nach zweimal. Daher habe der Mann von Deutschland aus agiert.
»Seine Aufgabe bestand vor allem darin, offizielle Texte, Videos oder Audiobotschaften des IS aus dem Arabischen ins Deutsche zu übersetzen und auf verschiedenen Kanälen des Messengerdienstes Telegram im deutschsprachigen Raum zu verbreiten«, hieß es weiter. Der IS betrachte dies als gleichwertig mit der unmittelbaren Beteiligung am gewaltsamen Dschihad.
Zur Entscheidung über den Vollzug der Untersuchungshaft sollte N. noch heute dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.