Seit mehr als zwei Jahren kümmert sich Felor Badenberg um Rechtsextremismus, leitet die dafür zuständige Abteilung des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Deren Bedeutung hat in den vergangenen Jahren zugenommen, nachdem Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang anerkannte, dass Rechtsextremismus »die größte Bedrohung für die Sicherheit und die Demokratie in Deutschland« ist.
Badenberg war auch federführend am Prozess gegen die AfD vor dem Verwaltungsgericht Köln beteiligt, den das Bundesamt gewann – es darf die gesamte Partei als rechtsextremistischen »Verdachtsfall« einstufen und beobachten.
Nun soll Badenberg, 1975 in Teheran geboren, in die Amtsleitung der Behörde aufrücken und Vizepräsidentin werden. Das hat Innenministerin Nancy Faeser (SPD) entschieden, sie will dies nun dem Bundeskabinett vorschlagen, erfuhr der SPIEGEL aus parlamentarischen Kreisen. Badenberg wäre die erste Frau an der Spitze seit Gründung des Amtes.
Badenberg ist Juristin, seit 2006 beim Bundesamt und hat dort bereits viele Stationen absolviert: Als Referentin beschäftigte sie sich mit auslandsbezogenem Extremismus, dann leitete sie das Personalreferat in der Abteilung Zentrale Dienste, kümmerte sich dort auch um Gleichstellung.
Unter dem – 2018 geschassten – Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen war sie in der Stabsstelle und zuständig für dessen Berichte an Abgeordnete und Regierung sowie Maaßens Vorträge und Reden. Später baute sie die Cyberabwehr des Bundesamtes zu einer eigenen Abteilung auf, die sie dann leitete, bevor sie Januar 2020 in die Abteilung Rechtsextremismus wechselte.