Der umstrittene frühere AfD-Landtagsabgeordnete Mario Lehmann ist in Magdeburg wieder für die Polizei im Dienst. Das berichtet die »Süddeutsche Zeitung« . Er sei nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament auf eigenen Antrag hin zum Polizeidienst zurückkehrt.
Lehmann saß von 2016 bis Juni 2021 für die AfD im Landesparlament von Sachsen-Anhalt. Er löste Empörung aus, als er 2017 in einer Debatte wörtlich sagte: »Es wäre Verrat an unserem deutschen Volk, das Wahl- und Staatsbürgerrecht an jeden hereingeholten Antänzer und jede Ficki-Ficki-Fachkraft hier zu verschenken.«
Das zuständige Innenministerium des Landes bestätigte der Zeitung auf Nachfrage, es habe die Rückkehr Lehmanns in den Polizeidienst nicht verhindert. Ein Beamter, der in den Landtag einziehe, sei auf Antrag »spätestens drei Monate nach Antragstellung wieder in das frühere Dienstverhältnis zurückzuführen«.
Lehmann, 52, werde nun als Beamter im Bekleidungs-Service-Center der Polizei eingesetzt, bestätigte das Innenministerium. Ein 2018 eingeleitetes Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Körperverletzung und Nötigung gegenüber einem AfD-Fraktionskollegen hat die Staatsanwaltschaft inzwischen eingestellt.
Kürzlich war in Sachsen mit dem Bundestagsabgeordneten Jens Maier ein anderer AfD-Politiker in den öffentlichen Dienst zurückgekehrt. Bereits am ersten Arbeitstag wurde jedoch gegen den Richter ein Disziplinarverfahren eröffnet. Der AfD-Politiker wird vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft, andere Parteien halten ihn als Richter für untragbar.