Behutete Stimmabgabe: Rund 13 Millionen Menschen waren in Nordrhein-Westfalen aufgerufen, einen neuen Landtag zu wahlen. Laut ZDF-Daten lag die Wahlbeteiligung bei nur bei 56 Prozent. Bei der Landtagswahl 2017 waren es noch 65,2 Prozent gewesen. Hier ist ein Mann mit Hut bei der Stimmabgabe in Essen zu sehen.

Klarer Sieger: NRW-Ministerprasident und CDU-Spitzenkandidat Hendrik Wust freut sich uber das Abschneiden seiner Partei. Die Christdemokraten sind klarer Sieger der Wahl. Fur den Verbleib an der Regierungsspitze muss sich Wust aber einen neuen Koalitionspartner suchen, denn sein bisheriges schwarz-gelbes Bundnis verlor wegen eines dramatischen Einbruchs der FDP seine Mehrheit.

Fassungslos glucklich: Die Grunen verzeichnen einen deutlichen Stimmenzuwachs und konnten ihr Wahlergebnis von 2017 nahezu verdreifachen. NRW-Spitzenkandidatin Mona Neubaur und Felix Banaszak, Grunenvorsitzender in Nordrhein-Westfalen, jubeln nach den ersten Prognosen.

Tief gefallen: Die Zeiten, in denen Nordrhein-Westfalen als SPD-Land galt, sind langst vorbei. Die Sozialdemokraten haben das historisch schlechte Ergebnis von 2017 noch einmal unterboten. Erstmals seit 1947 fallt die SPD in dem Bundesland damit unter 30 Prozent.

Gescheitere Kampagne: Broschuren mit Thomas Kutschatys Konterfei liegen in Bonn aus. Der Spitzenkandidat der SPD wollte Nordrhein-Westfalen fur seine Partei zuruckgewinnen – und ist nun einer der grossen Verlierer des Wahlabends.

Verzagter Gruss: Kutschaty nach den ersten Prognosen zur Landtagswahl bei der Wahlparty der SPD. >>Wir wollten starkste Partei werden. Das ist uns nicht gelungen<<, sagte Kutschaty. Das Ergebnis sei leider nicht so hoch, wie sich das die NRW-SPD vorgestellt habe. Aber das Ziel, dass die schwarz-gelbe Koalition keine Mehrheit mehr besitze, sei erreicht worden.

Schlechte Nachrichten: Bei der schlechten Laune hat die FDP an diesem Abend der SPD wohl noch etwas voraus. Der Blick in die Gesichter bei der FDP-Wahlparty macht deutlich, wie schlecht das Ergebnis ist. Der Stimmenanteil ist nicht einmal halb so gross wie 2017, die Liberalen schaffen nur knapp den Wiedereinzug in den Dusseldorfer Landtag.

Abgewahlt: Bisher hat die FDP in Dusseldorf mit regiert. Nun erreichen die Liberalen nicht einmal 6 Prozent. Parteichef Christian Lindner hat das schlechte Wahlergebnis als >>desastrose Niederlage<>Naturlich hatten wir uns gewunscht, dass auch die Freien Demokraten von diesem guten Regierungshandeln im grossten Bundesland profitiert hatten. Das ist nicht der Fall<>Wir haben eine, man muss es so sagen, desastrose Niederlage heute Abend zu verzeichnen.<<

Konigsmacherin: Bei der Regierungsbildung fuhrt in Nordrhein-Westfalen wohl kein Weg an den Grunen vorbei. Spitzenkandidatin Mona Neubaur sieht einen klaren Regierungsauftrag fur ihre Partei. Der Partei durfte nun eine Schlusselrolle bei der Regierungsbildung zukommen.

Neue Sitzverteilung: Die CDU hat klar gewonnen, doch mit wem die Christdemokraten kunftig im Dusseldorfer Landtag regieren, ist noch unklar.

Spiegelbildlich: Nordrhein-Westfalen ist das bevolkerungsreichste Bundesland. Die Wahl des Dusseldorfer Landtags gilt als kleine Bundestagswahl – und wichtiger Stimmungstest fur den Bund. Die Ampelparteien des Bundes schneiden in Nordrhein-Westfalen durchwachsen ab. SPD und FDP verzeichnen deutliche Stimmverluste, die Grunen hingegen starke Zugewinne.

Fingerzeig: Armin Laschet (l.) gratuliert seinem Parteifreund zum Wahlsieg. Als Laschet im vergangenen Herbst als gescheiterter Unionskanzlerkandidat in den Bundestag einzog, ubernahm der damalige Landesverkehrsminister Wust das Amt des Ministerprasidenten.