tagswahl in NRW: CDU klar vor SPD, massive Zugewinne fur Grune – FDP mit deutlichen Verlusten //
Die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hat einen klaren Sieger: die CDU. Die Partei von Ministerprasident Hendrik Wust erreicht laut ersten Prognosen von Infratest dimap fur die ARD 35 Prozent und gewinnt damit im Vergleich zu 2017 zwei Prozentpunkte hinzu. Damit liegen die Christdemokraten klar vor der SPD mit Spitzenkandidat Thomas Kutschaty (27,5 Prozent, minus 3,7 Punkte).
Die Grunen konnen sich uber massive Stimmenzugewinne freuen und verdreifachen ihren Anteil im Vergleich zu 2017 auf 18,5 Prozent. Dagegen muss die FDP deutliche Verluste hinnehmen und kommt nur noch auf 5 Prozent. Die derzeit mitregierenden Liberalen mussen damit um den Wiedereinzug in den Dusseldorfer Landtag zittern. Die AfD ist den Prognosen trotz leichter Verluste zufolge weiter im Landtag vertreten (6 Prozent), die Linke verpasst wie schon 2017 den Einzug ins Parlament.
Die Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen fur das ZDF unterscheiden sich nur geringfugig: Demnach kommt die CDU ebenfalls auf 35, die SPD auf 28 Prozent. Die Grunen erreichen 18 Prozent, AfD und FDP jeweils 5,5 Prozent. Den Prognosen zufolge schafft keine weitere Partei den Einzug in den Landtag – die Linke etwa kommt nur noch auf 2 Prozent.
Bisheriger Koalition ohne Mehrheit
Im Dusseldorfer Landtag wird die CDU-FDP-Koalition den Prognosen zufolge ihre Mehrheit verlieren. Welches Bundnis an ihre Stelle treten konnte, war am Wahlabend zunachst unklar. Die CDU kame den Zahlen von ARD und ZDF zufolge auf 76 Mandate, die SPD auf 59 bis 60 Sitze, die Grunen auf 39 bis 40 Mandate, die FDP auf elf bis zwolf Sitze und die AfD auf zwolf bis 13 Mandate.
Sollten die Prognosen Bestand haben, wiederholte sich in Nordrhein-Westfalen der Trend der Landtagswahl in Schleswig-Holstein eine Woche zuvor: CDU und Grune erzielten Gewinne, alle anderen Parteien – SPD, FDP und AfD – mussten Verluste hinnehmen.
Fur die SPD ist es ein historisch schlechtes Ergebnis. Seit 1947 hatten die Sozialdemokraten in NRW immer mehr als 30 Prozent bekommen. Die SPD unterbietet damit die bisherige Negativmarke von 2017, als sie auf 31,2 Prozent kam.
NRW gilt als politischer Stimmungstest fur den Bund
Die NRW-Wahl ist der grosste politische Stimmungstest in diesem Jahr, mit moglichen Auswirkungen auch auf den Bund. Zur Wahl aufgerufen waren im bevolkerungsreichsten Bundesland rund 13 Millionen Wahlerinnen und Wahler.
Eine Schlusselrolle bei der Regierungsbildung wird den Grunen von Spitzenkandidatin Mona Neubaur zukommen. Die CDU ging mit Ministerprasident Wust als Spitzenkandidat ins Rennen. Wust hatte das Amt erst im vergangenen Oktober von Armin Laschet ubernommen, der als Kanzlerkandidat der Union die Bundestagswahl verloren hatte.
Wusts Herausforderer von der SPD war deren Partei- und Fraktionschef Kutschaty. Die FDP ging mit Vizeministerprasident und Familienminister Joachim Stamp ins Rennen, die AfD mit Fraktionschef Markus Wagner.
Die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in NRW lag bis 16 Uhr in acht ausgewahlten Kreisen und kreisfreien Stadten im Durchschnitt bei 53,35 Prozent. Die stichprobenartige Umfrage wurde nach Angaben des Landeswahlleiters in den Kreisen Duren und Gutersloh, im Rhein-Kreis Neuss sowie in den kreisfreien Stadten Dusseldorf, Duisburg, Essen, Koln und Mulheim an der Ruhr durchgefuhrt. Im Vergleich zur Landtagswahl 2017, bei der bis 16 Uhr rund 59 Prozent zur Wahl gingen oder an der Briefwahl teilnahmen, sei die Wahlbeteiligung in diesen ausgewahlten Bereichen geringer, wobei der Anteil der Briefwahler mit rund 27 Prozent hoher sei als 2017 mit 14,2 Prozent.