eidigungsministerin Christine Lambrecht aussert Verstandnis fur Kritik nach Mitflug von Sohn //
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat Verstandnis fur die offentliche Kritik an einem Mitflug ihres Sohnes in einem Regierungshubschrauber geaussert. Im ZDF->>Mittagsmagazin<< kundigte die SPD-Politikerin an, es wurden Konsequenzen gezogen, damit solche Vorwurfe kunftig nicht mehr moglich seien.
Als Juristin, Ministerin und Burgerin sei es ihr wichtig, dass alle ihre Entscheidungen >>auch rein rechtlich vollig korrekt sind<>Das ist hier auch der Fall. Die Kostenubernahme ist erfolgt<>Aber mir ist es als Mutter auch wichtig, den Kontakt zu meinem Sohn zu halten<<, sagte sie. Dafur bitte sie um Verstandnis.
Die Ministerin wurde in dem Interview auch auf einen Bericht der Tageszeitung >>Welt<>Also, ich behalte mir bei allen Ausserungen, die uber mich oder meine Familie getroffen werden, vor, entsprechend dann auch darauf zu reagieren, wenn es zu falschen Tatsachenbehauptungen kommt.<<
Auch aus der Ampelkoalition kam Kritik an Lambrecht. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, sagte dem Fernsehsender >>Welt<>Ich personlich bin der Meinung, dass selbst, wenn etwas rechtlich moglich ist, es politisch nicht wirklich klug ist. Und deswegen muss jeder fur sich selber darauf achten, wo Grenzen uberschritten werden. Das muss die Ministerin letztlich fur sich entscheiden. Ich personlich, wenn sie mich gefragt hatte, hatte ihr davon abgeraten.<>tolpelhaft, aber rechtstreu<< bezeichnet.
Lambrecht hatte in einem Regierungshubschrauber zu einem Truppenbesuch in Norddeutschland Mitte April ihren 21-jahrigen Sohn mitgenommen, ohne dass er am Militartermin teilnahm. Am nachsten Tag und nach einer Hotelubernachtung ging es mit Auto und Personenschutzern auf die nahe Insel Sylt.
In einer Sitzung der SPD-Bundestagsfraktion am Dienstag hat Lambrecht nach SPIEGEL-Informationen von einer >>Kampagne<< gegen sich gesprochen. Teilnehmer zitieren sie mit dem Satz, dass es in der Debatte uber sie selten um Inhalte gehe, sondern meist gegen sie als Person. Mal werde ihr Schuhwerk kritisiert, jetzt eben ein Flug.
Im Anschluss an ihre Ausfuhrungen gab es Teilnehmern zufolge Applaus in den Reihen der Abgeordneten. Bundeskanzler Olaf Scholz war wahrend ihrer Stellungnahme nicht im Raum. Dem Vernehmen nach soll er der Ministerin aber zuvor demonstrativ die Hand auf die Schulter gelegt haben, was in der Fraktion als Zeichen seiner Unterstutzung gewertet wurde.
Seit Wochen unter Druck
Lambrecht, die mit dem Umbau der Bundeswehr das vielleicht grosste Projekt der Legislaturperiode zu organisieren hat, steht wegen fachlicher Fehler und einer Reihe von Ungeschicklichkeiten seit Wochen unter Druck.
Lambrechts Krise belastet mittlerweile auch ihre Partei. Ausgerechnet kurz vor der wichtigen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen sieht sich eine zentrale Ministerin im Bundeskabinett dem Vorwurf ausgesetzt, die Dienstprivilegien fur private Zwecke ausgenutzt zu haben.