tagswahl in Schleswig-Holstein: Daniel Gunther lasst FDP und Grune zappeln //
Ministerprasident Daniel Gunther kann sich nach seinem Triumph bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein den kunftigen Regierungspartner aussuchen. Seine CDU benotigt nur noch einen Koalitionspartner und nicht wie in der bisherigen Jamaikakoalition zwei.
Naheliegend ist eine Zusammenarbeit mit der FDP oder den Grunen. Aber auch bei einer Pressekonferenz in Berlin mit Parteichef Friedrich Merz legte sich der CDU-Politiker nicht fest, wozu er tendiert.
Gunther kundigte zwar Gesprache mit beiden bisherigen Koalitionspartnern an, sagte aber nicht, mit wem er zuerst Kontakt aufnimmt. Sowohl Grune als auch FDP machten bereits deutlich, dass sie auch fur ein Zweierbundnis zur Verfugung stunden. In den Gesprachen >>loten wir aus, was moglich ist<<, sagte er Gunther.
Gunthers CDU hatte die Landtagswahl am Sonntag mit 43,4 Prozent der Stimmen klar gewonnen (plus 11,4 Punkte). Die SPD dagegen rutschte mit 16,0 Prozent auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis in dem Bundesland ab (minus 11,3 Punkte) und fiel sogar hinter die Grunen zuruck. Die wiederum erreichten mit 18,3 Prozent ihr bislang bestes Wahlergebnis bei einer Landtagswahl in Schleswig-Holstein (plus 5,4 Punkte). Die FDP kam auf 6,4 Prozent (minus 5,1 Punkte).
>>Wir haben einen neuen Stil gezeigt<>In einer Krise ist Zusammenhalt wichtig.<< Dieser Stil solle auf Bundesebene Nachahmung finden, stichelte er noch in Richtung der Ampelkoalition in Berlin.
>>Diversitat und Geschlossenheit sind das Erfolgsrezept fur uns in Schleswig-Holstein<<, lobte Gunther sich und die CDU. Denn ihren Erfolg verdanke die Union auch einer modernen und diversen Aufstellung bei den Kandidaten.
Gunther wirbt fur die Quote
Merz kundigte an, als Lehre aus der Wahl in Schleswig-Holstein werde sich die Partei breiter aufstellen und starker auf Frauen und Menschen mit Migrationsgeschichte setzen. Im Norden hatten fur die CDU >>eine grosse Zahl von Frauen<>eine Person mit einem turkisch-kurdischen Hintergrund<>das ist die Botschaft aus Schleswig-Holstein<<.
>>Das Thema Diversitat in der personellen Darstellung der Union<>Mir kommt es aufs Ergebnis an, nicht auf den Weg<<, zeigte Merz sich offen fur verschiedene Ansatze.
Gunther sagte, er werbe fur die Quote. Es sei wichtig, dass der Parteitag hier ein Zeichen setze. CDU-Vize Karin Prien, zugleich Bildungsministerin in Schleswig-Holstein, sprach sich ebenfalls fur eine feste Frauenquote aus. Die sei ein >>zentrales Thema<< fur die Partei.
Parteichef Merz bescheinigte Gunther einen >>uberragenden Erfolg<>uberragender Ministerprasident<<. Auf die Frage, ob er Gunther und den ebenfalls anwesenden NRW-Ministerprasidenten Hendrik Wust fur Konkurrenz halte, antwortete Merz: >>Ich freue mich uber jeden, der in der CDU Erfolg hat.<<
Komplimente von Ramelow
Lob erhielt Gunther auch aus einem anderen Lager – von Thuringens Ministerprasidenten Bodo Ramelow. >>Ich habe Kollegen Gunther gestern Abend schon gratuliert<>Ich schatze seinen Politikstil und achte es, wie er drei Parteien gut und erfolgreich moderiert und reprasentiert. Das ist eine kluge und moderne Form, Politik zu gestalten. Dem Souveran gefallt es und daher ist es ein fulminanter Erfolg.<< (Lesen Sie hier ein Interview mit Gunther und Ramelow).