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ard Schroder: Mehrheit fur SPD-Ausschluss des Altkanzlers – Umfrage //

Altkanzler Schroder halt trotz Putins Krieg gegen die Ukraine an seinen Posten bei russischen Energieunternehmen fest. Die Mehrheit der Deutschen erwartet deswegen Konsequenzen von seiner Partei.

Gerhard Schroder im Dezember 2021


Jens Schicke / IMAGO

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Der fruhere Bundeskanzler Gerhard Schroder will sich trotz der russischen Invasion der Ukraine nicht von Russland und seinem Prasidenten Wladimir Putin distanzieren – die Mehrheit der Deutschen halt ihn deswegen als Parteimitglied der SPD fur nicht mehr tragbar. Das ist das Ergebnis einer reprasentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey fur den SPIEGEL.

Der Erhebung zufolge sind fast zwei Drittel der Menschen fur einen Parteiausschluss Schroders aus der SPD. 26 Prozent sind dagegen.

Ein Rauswurf des Altbundeskanzlers stiesse auch unter SPD-Anhangerinnen und -anhangern auf grosse Zustimmung, mehr als 60 Prozent sind dafur. In den Anhangerschaften von Union und Grunen wurden sogar noch grossere Mehrheiten einen Ausschluss Schroders befurworten, bei den Unionsparteien sind es 71 Prozent, bei den Grunen sogar 85 Prozent.

Nur AfD-Anhanger gegen Ausschluss Schroders

Keine eindeutige Tendenz lasst sich aufgrund der statistischen Fehlertoleranz bei FDP- und Linken-Sympathisanten erkennen. Anders bei AfD-Anhangern: Hier sind 63 Prozent gegen Schroders Ausschluss aus der SPD.

Auch regionale Unterschiede werden sichtbar. Im Westen sind mehr als zwei Drittel der Befragten fur Schroders SPD-Rauswurf, im Osten sind es nicht einmal die Halfte.

>>Mache jetzt nicht einen auf mea culpa<<

Schroder steht wegen seiner engen Kontakte nach Russland seit Jahren in der Kritik. Jungst hatte er mit Aussagen in der >>New York Times<< erneut fur Aufregung gesorgt. Dabei hatte er angekundigt, trotz des russischen Angriffskrieges an seinen hoch dotierten Posten bei russischen Energieunternehmen festzuhalten. >>Ich mache jetzt nicht einen auf mea culpa<<, sagte der 78-Jahrige gegenuber der Zeitung.

Schroder ist Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energieriesen Rosneft und Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Pipelinegesellschaft Nord Stream. Ausserdem ist er im zustandigen Handelsregister nach wie vor als Verwaltungsratsprasident der Nord Stream 2 AG eingetragen.

Zunehmender Druck aus der eigenen Partei

Die SPD-Spitze hat sich von Schroder distanziert, Parteichefin Saskia Esken hatte Schroder am Montag nahegelegt, die Partei von sich aus zu verlassen. Zuvor hatte sie im SPIEGEL-Interview deutliche Kritik an Schroders Lobbyarbeit geubt (lesen Sie hier das ganze Gesprach).

Ein Ultimatum seiner Partei aus dem Marz, die Russlandposten aufzugeben, liess Schroder ohne Antwort verstreichen. Mehrere lokale SPD-Verbande haben bereits Antrage auf ein Parteiordnungsverfahren gegen den Ex-Kanzler gestellt. Die oft langwierigen Verfahren konnen einen Parteiausschluss zur Folge haben.


fek

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