Jetzt also doch: Die Bundesregierung will die Ukraine mit schweren Waffen unterstutzen – und zwar mit ausgedienten Gepard-Luftabwehrpanzern. Beim Treffen verbundeter Staaten auf dem deutschen Luftwaffenstutzpunkt Ramstein am Dienstag betonte Bundesverteidigungsministerin Lambrecht, Deutschland wolle nun schneller Waffen liefern.
Christine Lambrecht, Bundesverteidigungsministerin: “Wir haben gestern entschieden, dass wir die Ukraine unterstutzen werden mit einem Flugabwehrpanzer, mit Geparden. Das ist genau das, was die Ukraine jetzt braucht, um den Luftraum zu sichern vom Boden aus. ”
Sofort einsetzbar waren die Gepard-Panzer aber wohl nicht, da ukrainische Kampfer erst einmal die komplexe Technik der Systeme erlernen mussen. Als besonders schwierig gilt die Beherrschung der Radar- und Aufklarungssysteme. Die Bundeswehr hatte den Gepard seit Anfang der 70er Jahre im Einsatz, er ist ein Modell aus der Hochzeit des Kalten Krieges. Vor zehn Jahren wurde das Waffensystem aussortiert.
Mit einer gut ausgebildeten Besatzung ist der Panzer aber auch heute noch eine gefahrliche Waffe: Per Rundsuchradar konne der allwettertaugliche Gepard Flugziele in bis zu 15 Kilometer Entfernung aufspuren und sie mit seinen Zwillingskanonen bis zu einer Hohe von 5000 Metern bekampfen, heisst es in diesem Video der Bundeswehr. Auch fur den Bodenkampf sei der Panzer geeignet – allerdings konne es bis zu einer Stunde dauern, die Munition wieder aufzufullen. Bis zu 50 Gepard-Kampfsysteme konne der Rustungskonzern Krauss-Maffei Wegmann nach eigenen Angaben aus Altbestanden liefern.
Ob Deutschland der Ukraine auch Schutzenpanzer vom Typ “Marder” oder Kampfpanzer vom Typ “Leopard” zur Verfugung stellen wird, bleibt unklar. Deutschland konne seine Nato-Zusagen nicht erfullen, sollte es zu viele dieser Kettenfahrzeuge liefern, so bisher die Begrundung von Kanzler Scholz und Verteidigungsministerin Lambrecht. Ausserdem konnten osteuropaische Staaten die ukrainische Armee mit Waffen aus sowjetischer Produktion besser unterstutzen – mit denen sei sie bereits vertraut.