in Frankreich: Deutschland, Spanien und Portugal rufen zur Wahl Macrons auf //
Am Wochenende sollen sich die Franzosen in einer Stichwahl zwischen dem amtierenden Prasidenten Emmanuel Macron und der rechtsextremen Prasidentschaftskandidatin Marine Le Pen entscheiden. Drei europaische Regierungschefs haben nun eine indirekte Empfehlung pro Macron ausgesprochen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie die Regierungschefs Spaniens und Portugals, Pedro Sanchez und Antonio Costa, riefen die Franzosen implizit zur Wahl Macrons am Sonntag auf. In einem von der franzosischen Tageszeitung >>Le Monde<< veroffentlichten Gastbeitrag sprachen sich die drei Regierungschefs gegen die Rechtspopulistin Le Pen, aus – ohne diese jedoch beim Namen zu nennen.
Die Franzosen hatten nun die Wahl zwischen einem demokratischen Kandidaten und einer Rechtsaussen-Kandidatin – sie hofften, dass die Franzosen >>ein Frankreich wahlen, das unsere gemeinsamen Werte verteidigt<<, hiess es in dem Beitrag. Sie betonten ausserdem die wichtige Rolle Frankreichs innerhalb Europas. Das Land sei eine treibende Kraft bei der Beendigung der beiden Weltkriege sowie der europaischen Einigung.
Macron hat sich wiederholt fur die EU und Frankreichs Verbindung zu Europa ausgesprochen. Le Pen vertritt eine EU-skeptische Linie und hat wiederholt angekundigt, sie wolle die EU massiv umbauen, zu einem >>Europa der Nationen<<.
>>Sein Krieg richtet sich gegen die Werte, die Frankreich und unsere Lander verteidigen<<
Die jetzige Wahl in Frankreich sei nicht wie andere Wahlen, heisst es in dem Gastbeitrag der drei Staatschefs. Sie begrundeten ihre Haltung unter anderem mit dem Angriffskrieg des russischen Prasidenten Wladimir Putin auf die Ukraine. >>Sein Krieg richtet sich gegen die Werte, die Frankreich und unsere Lander verteidigen: Demokratie, Souveranitat, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit.<<
Populisten und Rechtsextremisten hatten Putin zu einem >>ideologischen und politischen Vorbild gemacht und seine nationalistischen Forderungen aufgegriffen<>Das durfen wir nicht vergessen, auch wenn diese Politiker heute versuchen, sich von dem russischen Aggressor zu distanzieren.<<
Jungsten Umfragen nach dem letzten TV-Duell zufolge konnte es eng werden am Wahlsonntag: Laut einer Blitzumfrage des Instituts Elabe hielten 59 Prozent der Zuschauer Macron nach dem TV-Duell fur den uberzeugenderen Kandidaten, 39 Prozent neigten Le Pen zu. In jungsten Meinungsumfragen zur Wahl liegt Macron derzeit bei 55 bis 56,5 Prozent und damit rund zehn Prozentpunkte vor Le Pen. Experten weisen jedoch darauf hin, dass mehr als zehn Prozent der Franzosen, die wahlen gehen wollen, noch unentschlossen sind.