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llervariante<< und der Streit um Karl Lauterbachs dustere Prognose //

Im Herbst drohe eine sehr todliche Mutation des Coronavirus, prophezeit Gesundheitsminister Lauterbach. Selbst wenn das eintreffen mag – politisch sorgt der SPD-Politiker auch im eigenen Lager fur Unmut.

>Killervariante<>Killervariante<

SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor einer moglichen >>Killervariante<< des Coronavirus.

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Foto: Stefanie Loos / AFP

Die Fruhlingssonne strahlt, die Inzidenzen sinken, und auch der Sommer scheint schon in Reichweite, da glanzt Karl Lauterbach erneut in seiner Paraderolle als Untergangsprophet und Mahner der Nation. So zumindest durften es seine Kritiker sehen und sich nach den jungsten Ausserungen des Ministers fragen: Geht es sprachlich auch ein klein bisschen weniger dramatisch und dystopisch?

In der >>Bild am Sonntag<>Es ist durchaus moglich, dass wir eine hochansteckende Omikron-Variante bekommen, die so todlich wie Delta ist. Das ware eine absolute Killervariante.<<

Lauterbach zufolge konnte im Herbst deshalb auch die inzwischen weitgehend aufgehobene Maskenpflicht in Innenraumen wieder eingefuhrt werden.

Die Debatte uber diese Prognose hat nun auf zwei Ebenen Fahrt aufgenommen: Manche Experten bestreiten, dass dies epidemiologisch ein realistisches Szenario sei. Der Begriff sei unwissenschaftlich und fuhre zu nichts als Verunsicherung in der Bevolkerung, sagte etwa der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit der >>Bild<>Das Auftreten einer >Killervariante< im Herbst ist laut Weltgesundheitsorganisation WHO ein sehr unwahrscheinliches Szenario.<< Auch der Bonner Virologe Hendrik Streeck reagierte skeptisch – die Entwicklung von Varianten seien nicht vorhersehbar.

Die Ausserung ist >>wenig hilfreich<<

Mag Lauterbachs Aussage auch im Bereich des Moglichen liegen, so hat sie auf der zweiten Ebene, der politischen, fur noch mehr Unruhe und Unmut gesorgt – auch bei jenen, die sonst zu den Unterstutzern der Regierungskoalition zahlen.

So twitterte etwa der stellvertretende Vorsitzende der Grunen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz: >>Bei aller Wertschatzung fur die Expertise von Karl Lauterbach und meiner vollen Solidaritat wegen all den unsaglichen Anfeindungen gegen seine Person, ich halte vage Prognosen zu der >Moglichkeitabsoluten Killervariante< fur wirklich wenig hilfreich.<<

Das war noch vergleichsweise milde und diplomatisch formuliert. Notz’ Fraktionskollegin Tabea Rossner meinte: >>Killervariante ist ein aussichtsreicher Kandidat fur das Unwort des Jahres.<<

Stiftung Patientenschutz warnt vor >>apokalyptischen Prophezeiungen<<

Auch die Opposition liess sich die Steilvorlage fur Kritik nicht entgehen. So twitterte CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Ruddel, Lauterbach musse >>doch eigentlich aus seinen Fehlern und Fehleinschatzungen gelernt haben<<.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, zeigte sich ebenfalls irritiert uber Lauterbach. Der Nachrichtenagentur dpa sagte Brysch, Angst sei ein schlechter Ratgeber: >>Deshalb sollte der Bundesgesundheitsminister apokalyptische Prophezeiungen unterlassen. Das heisst nicht, unvorbereitet in den Coronaherbst zu gehen.<<


cgu/dpa

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