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Abzug franzosischer Truppen: Bundeswehr-Einsatz in Mali konnte gefahrlicher werden //

Frankreich will seinen Anti-Terroreinsatz in Mali beenden. Laut einer internen Sicherheitsanalyse der Bundeswehr wird sich fur diesen Fall die Bewegungsfreiheit islamistischer Gruppen deutlich erhohen – und zur Gefahr fur deutsche Soldaten vor Ort.

Bundeswehr-Soldaten im Feldlager Camp Castor in Gao in Mali am 12. April 2022: Besuch der deutschen Aussenministerin


Foto: Kay Nietfeld / dpa

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Der Bundeswehr-Einsatz fur die Uno-Mission >>Minusma<>nahezu sicher bereits kurzfristig zu weiterer Verschlechterung der Sicherheitslage<>Militarischen Nachrichtenwesens<< (MilNw) fur das Verteidigungsministerium hervor.

Laut dem vertraulichen Papier wird der Abzug der franzosischen Krafte der Mission >>Barkhane<< die Bewegungsfreiheit der diversen Terror-Gruppen in Nord-Mali deutlich erhohen. So seien die Franzosen >>die einzigen offensiv gegen die Dschihadisten operierenden Krafte im Raum, die einen hohen Verfolgungsdruck aufrechterhalten<>Eskalationsdominanz<< bisher wirksam eindammen konnten. Dies werde der malischen Armee auch mit der Unterstutzung der Russen nicht gelingen.

Frankreich hatte vor einigen Wochen angekundigt, die Anti-Terror-Mission >>Barkhane<< zu beenden und sich aus Mali zuruckzuziehen. Derzeit verhandelt Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) mit Paris, ob die Bundeswehr im Notfall trotzdem auf franzosische Kampfhubschrauber, die im Nachbarland Niger stationiert werden sollen, zuruckgreifen kann. Bisher hatten die Franzosen den robusten Schutz des Uno-Camps in Gao gestellt. Die Bundeswehr hat dort nur Rettungs-Hubschrauber vom Typ NH90 im Einsatz.

Die Bundeswehr-Analysten warnen indes ausdrucklich davor, dass sich die Truppe nach dem Abzug weiter auf den Schutz der Franzosen verlasst. Selbst wenn Paris zum Beispiel fur mogliche Angriffe auf das Lager in Gao Hilfe zusagt, fehle es >>trotzdem an den verstarkend wirkenden Bodenkraften<>nachlassende Verfolgungsdruck<>zu einer erhohten Bedrohung<< der Bundeswehr fuhren.

Erst vergangene Woche hatte Verteidigungsministerin Lambrecht Mali und der Bundeswehr einen Besuch abgestattet, an diesem Dienstag war Aussenministerin Annalena Baerbock (Grune) in Goa bei der Truppe. Auf die Frage nach der Zukunft des deutschen Einsatzes im Rahmen der Blauhelmmission Minusma sagte sie in Goa, sie sei hergekommen, um sich ein Lagebild zu machen, wie >>man in Zukunft diese Mission fuhren kann, wenn die Franzosen herausgehen<<.


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