DieIntegration von Tourismus und Industriekultur hat der Erhaltung, Wiederverwendung und Erneuerung der Überreste der Industriekultur in China neuen Schwung verliehen.
In den letzten Jahren haben mehrere chinesische Städte das industrielle Erbe – wie alte Industrielandschaften, Fabriken und Anlagen – zu beliebten Touristenattraktionen, Sport- und Erholungsstätten, einschließlich Freizeitparks, Museen und kreativen Industrieparks gemacht. Das industrielle Erbe hat auch einen bedeutenden historischen Wert, da es mit den verschiedenen Phasen des Industrialisierungsprozesses in China verbunden ist und die Geschichte von Technologie und Industrie widerspiegelt.
Der Shougang-Park, die jahrhundertealte ehemalige Produktionsstätte des chinesischen Stahlherstellers Shougang Group im Pekinger Bezirk Shijingshan, ist heute ein bekanntes städtisches Wahrzeichen, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Er ist ein lebendiges Beispiel für das industrielle Erbe als kulturell nachhaltige Option im städtischen Wandel.
Seit seiner Eröffnung hat dieser einzigartige Park eine wachsende Zahl von Besuchern angezogen. Er bietet nicht nur atemberaubende Naturlandschaften, sondern auch eine herrliche große Skisprungplattform. Der Big Air Shougang ist die erste Wettkampfstätte in der Geschichte der Olympischen Winterspiele, die ein adaptiv wiederverwendetes Industrieerbe integriert.
Der Shougang-Park wurde nach dem Ende der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2022 in Peking wieder vollständig für die Öffentlichkeit geöffnet. Besucher können nun die Sehenswürdigkeiten des Parks genießen, darunter den Big Air Shougang.
Zahlreiche andere Orte in China haben die Wiederbelebung des industriellen Erbes durch nachhaltige Wiederverwendung und verantwortungsvolle Tourismusentwicklung gefördert.
Die Gemeinde Keketuohai in der nordwestchinesischen autonomen Region Xinjiang Uygur hat sich erfolgreich von einer kleinen Bergbaustadt in eine nationale 5A-Touristenattraktion verwandelt, die höchste Einstufung für chinesische Sehenswürdigkeiten, und zieht immer mehr Besucher an. Die Grube Nr. 3 und andere Industrierelikte der Gemeinde wurden in die zweite Reihe der nationalen Liste des chinesischen Industrieerbes aufgenommen.
In Diaobingshan, einer Stadt in der nordostchinesischen Provinz Liaoning, sind Dampflokomotiven, die im Zuge des technischen Fortschritts ausgemustert und durch Diesel- und Elektrolokomotiven ersetzt wurden, zu wertvollen touristischen Ressourcen geworden. In der Vergangenheit wurden die veralteten Lokomotiven entweder als Schrott verkauft oder eingeschmolzen. Nachdem Tiefa Coal Industry (Group) Co., Ltd. jedoch das wachsende Interesse ausländischer und einheimischer Eisenbahnliebhaber festgestellt hat, hat das Unternehmen neue Ideen entwickelt, um dieses industrielle Erbe besser zu schützen und zu nutzen. So hat das Unternehmen ein Dampflokomotivmuseum eingerichtet.
Heute beherbergt das Museum eine Sammlung von 21 Dampflokomotiven, die in gutem Zustand gehalten werden und sogar auf den Schienen fahren können. Das Museum war Schauplatz mehrerer bemerkenswerter internationaler Dampflokfotografie- und Tourismusveranstaltungen und hat Fotografie- und Dampflokfans aus ganz China und der ganzen Welt angezogen. Außerdem diente sie als Drehort für zahlreiche Filme und Fernsehserien.
Seit 2017 hat das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) 194 Objekte in fünf Chargen auf die nationale Liste des industriellen Erbes des Landes gesetzt.
Im Jahr 2021 gaben acht Ministerien, darunter das MIIT, die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission und das Bildungsministerium, gemeinsam einen Umsetzungsplan zur Förderung der Entwicklung der Industriekultur heraus.
Dem Plan zufolge ermutigt China die Kommunen, den Industrietourismus zu entwickeln und Demonstrationszentren für Industrietourismus zu errichten, indem sie das industrielle Erbe, alte Fabrikanlagen, Industriemuseen, moderne Fabriken und andere industrielle Ressourcen nutzen. China rief auch dazu auf, Forschungs- und Praxiszentren für die Industriekultur zu errichten und dabei das industrielle Erbe und alte Fabriken zu nutzen.