en-Mitbegrunder Jurgen Reents gestorben //
Der langjahrige Grunen-Politiker, PDS-Pressesprecher und Chefredakteur der linken Tageszeitung >>Neues Deutschland<>ND<< am Freitag mit Bezug auf Reents' Familie mitteilte.
Reents wurde in Bremerhaven geboren und war Ende der 60er-Jahre in der ausserparlamentarischen Opposition aktiv. Er gehorte zu den Mitbegrundern von Bundnis 90/Die Grunen. Als die Grunen 1983 zum ersten Mal in den Bundestag einzogen, wurde Reents Abgeordneter und Mitglied der ersten Grunen-Bundestagsfraktion – gemeinsam mit dem spateren Aussenminister Joschka Fischer und dem spateren Innenminister Otto Schily. Spater arbeitete Reents als Mitglied des Bundesvorstandes der Grunen.
Chefredakteur des >>Neuen Deutschland<< Ende der 90er
Im Bundestag trug Reents 1984 indirekt zu einem der bekanntesten Spruche Fischers in dessen fruher Zeit im Kontext der Flick-Parteispendenaffare bei. Bei dem Skandal um die Parteispenden des Flick-Konzerns waren einzig die Grunen nicht betroffen – und erhoben deshalb schwere Vorwurfe gegen Union, FDP und SPD. Reents wurde damals aus einer Plenarsitzung ausgeschlossen, weil er den Vorwurf erhoben hatte, Bundeskanzler Helmut Kohl sei der Weg an die Spitze der CDU-Fraktion und seiner Partei >>von Flick freigekauft<< worden. In der darauffolgenden aufgeregten Debatte sagte Fischer zum damaligen Bundestagsvizeprasidenten Richard Stucklen (CSU): >>Mit Verlaub, Herr Prasident, Sie sind ein Arschloch.<<
Reents verliess die Grunen 1991. Zunachst wurde er Pressesprecher der PDS-Gruppe sowie spater der PDS-Fraktion im gesamtdeutschen Bundestag. Erst 1998 wurde er Mitglied der PDS aus der spater die Partei Die Linke hervorging. 1999 wurde er Chefredakteur des >>Neuen Deutschland<<, der fruheren Zeitung der Staatspartei SED in der DDR. Ende 2012 schied er als Chefredakteur aus.