Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat das Ende vieler Schutzvorgaben erneut verteidigt und die Lander zur Umsetzung der neuen Rechtsgrundlage aufgerufen. >>Wir konnen nicht immer weiter die Freiheitsrechte der gesamten Bevolkerung begrenzen, nur weil zehn Prozent der Uber-60-Jahrigen nicht impfbereit sind<<, sagte der SPD-Politiker am Abend im ARD->>Bericht aus Berlin<<.
Die Schutzmassnahmen liefen jetzt nicht aus, sondern noch fur zwei Wochen bis 2. April weiter, erlauterte Lauterbach. Es konne sein, dass die Fallzahlen dann schon stabiler seien oder sinken – wenn nicht, konnten Auflagen in >>Hotspots<< sogar verscharft werden.
Der Minister raumte ein, dass der Bund die Gesetzesanderungen zum ersten Mal ohne Einbeziehung der Lander gemacht habe. Er appelliere aber an die Lander, nicht verschnupft zu reagieren. >>Jetzt darf niemand, ich sag mal, die beleidigte Leberwurst spielen und macht sich nicht zum Hotspot, wo es notwendig ist.<<
Lauterbach sagte, es sei nicht mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) strittig, dass auch ein ganzes Bundesland Hotspot sein konne. >>Wenn ein Bundesland jetzt sehr viele Hotspots hat, dann setzt sich quasi das Bundesland aus Hotspots zusammen.<<
Der SPD-Politiker rief insbesondere ungeimpfte Altere auf, sich angesichts hoher Infektionszahlen unbedingt impfen zu lassen. >>Sie stehen im hochsten Risiko.<<
Er warb erneut fur eine allgemeine Impfpflicht und dafur, dass die beiden im Bundestag vorliegenden Entwurfe fur eine Impfpflicht ab 18 und ab 50 Jahre zusammengefuhrt werden konnten. Es sei auch mit der Union zu sprechen und gelte, >>aus Staatsrason<< zusammenzuhalten.