Wegen seiner Verbindungen zu Russland sieht sich Altkanzler Gerhard Schroder zunehmend isoliert. Nun haben vier SPD-Verbande ein Verfahren zum Parteiausschluss des fruheren Regierungschefs beantragt. Dabei handele es sich um Antrage der Sozialdemokraten in Heidelberg, im Rhein-Pfalz-Kreis, in Leipzig Ost/Nordost sowie in Essen-Frohnhausen/Altendorf, sagte der Geschaftsfuhrer des zustandigen SPD-Bezirks Hannover, Christoph Matterne.
Einige weitere Antrage seien aus formalen Grunden nicht gultig gewesen, sagte Matterne der Nachrichtenagentur dpa. Zuerst hatte die >>Hannoversche Allgemeine Zeitung<< uber den Vorgang berichtet.
Schroder steht seit Jahren wegen seines Engagements fur russische Staatskonzerne in der Kritik – vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine nimmt der Druck auf ihn immer weiter zu. Bereits Anfang Marz hatten die SPD-Spitze und auch Bundeskanzler Olaf Scholz den fruheren Regierungschef dazu aufgefordert, seine Posten bei russischen Staatsunternehmen niederzulegen.
Im Raum stand auch der Entzug von Schroders Ehrenburgerschaft in Hannover. Einer moglichen Aberkennung ist der Altkanzler jedoch Anfang der Woche zuvorgekommen. Am Dienstag teilte er via LinkedIn mit, >>unwiderruflich<< auf die Ehrenburgerwurde verzichten zu wollen.
Der Verwaltungsausschuss von Hannover hatte das Verfahren zur Aberkennung Anfang Marz eingeleitet. Schroder sollte allerdings vor einem Entzug der Ehrenburgerschaft Gelegenheit zu einer Stellungnahme gegeben werden. Auf die verzichtet er mit seinem Schreiben nun ausdrucklich.