Die Bundespolizei hat die Einreise einer bekannten spanischen Rechtsextremistin verhindert. Nach SPIEGEL-Informationen hatten die spanischen Behorden ihre deutschen Kollegen zuvor gewarnt, dass die 19-jahrige Isabel Peralta uber den Flughafen Frankfurt einreisen wurde, vermutlich wollte sie in Deutschland an Veranstaltungen der rechtsextremen Szene teilnehmen. Offenbar unterhalt Peralta enge Kontakte zu rechten Gruppen in Deutschland.
Die junge Frau gilt in ihrer Heimat als Fuhrungsfigur der >>Bastion Frontal<<, die gegen Auslander aus Nordafrika hetzt. Die spanischen Behorden ermitteln bereits seit langerer Zeit gegen die Gruppe, unter anderem wegen eindeutiger Aufrufe zu Gewaltakten gegen Migranten. Peralta, die offentlich gern mit dem Hitler-Gruss auftritt, wird seitdem euopaweit in der rechtsextremen Szene als Ikone gefeiert.
Bei der Personenkontrolle in Frankfurt bestatigte sich der Verdacht gegen Peralta recht schnell. Im Gepack der Frau fanden die Ermittler eine Hakenkreuzfahne, eine Ausgabe von >>Mein Kampf<>Bund Deutscher Madel<<. Bei der Vernehmung gab die 19-Jahrige an, sie sammle die Devotionalien nur, weil sie beim Geschichtsstudium die NS-Zeit erforsche.
Regelrechtes Waffenlager
In Spanien gibt sich Peralta weniger zuruckhaltend. Im Mai 2021 trat sie auf einer Kundgebung auf, bei der Zuwanderer aus Marokko als >>Invasoren<< bezeichnet wurden, deren Eindringen man mit Gewalt verhindern musse. Bei einer Razzia in Madrid fand die Polizei einen Monat zuvor laut spanischen Medienberichten ein regelrechtes Waffenlager, zudem drohten die Rechtsextremisten in der durchsuchten Wohnung den Beamten mit Gewalt.
Laut Medienberichten unterhalt Peralta schon langer Verbindungen zu Rechtsextremisten in Deutschland. Demnach reiste die junge Extremistin bereits im Herbst 2021 nach Deutschland und liess sich von Mitgliedern des >>III. Wegs<< in Propagandatechniken schulen. Die Partei gilt dem Verfassungsschutz als eindeutig rechtsextrem und macht bei Marschen gegen Migranten und die Corona-Schutzmassnahmen mobil.
Der aktuelle Deutschland-Trip endete fur Peralta recht schnell. Nach einer Befragung durch die Bundespolizei leiteten die Beamten ein Ermittlungsverfahren wegen der Verbreitung von Propagandamitteln sowie des Verwendens von verfassungsfeindlichen Kennzeichen ein.
Peralta selbst setzten sie am Mittwochabend in eine Linienmaschine zuruck nach Spanien.