Wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in der Terror-Vereinigung Islamischer Staat (IS) ist eine Deutsche am Freitag bei ihrer Einreise am Frankfurter Flughafen festgenommen worden. Das teilte die Generalbundesanwaltschaft am Samstag mit.
Die Verdachtige Monika K. soll Anhangerin des salafistischen Islam sein und unter anderem fur weibliche Angehorige des IS ein Spendennetzwerk betrieben haben. Uber Messengerdienste soll die Frau unter anderem Kontakte zwischen Geldbeschaffern in Deutschland und weiblichen IS-Mitgliedern in Syrien hergestellt haben. Gegen sie liege bereits seit November 2021 ein Haftbefehl vor, wie die Generalbundesanwaltschaft mitteilte.
Verdachtige heiratete zwei weitere IS-Kampfer
Monika K. war demnach im Juli 2013 mit ihrem Ehemann zunachst nach Agypten ausgereist und von dort nach Syrien gezogen. In Syrien habe sich das Ehepaar spatestens im Februar 2014 dem >>Islamischen Staat<< angeschlossen. Der Mann sei im Jahr 2015 bei Kampfen fur die Miliz getotet worden. Monika K. blieb den Angaben zufolge danach allein im Herrschaftsgebiet des IS und heiratete nacheinander noch zwei weitere IS Kampfer.
Mit ihren jeweiligen Ehemannern habe sie bis Anfang 2019 an verschiedenen Orten unter der Herrschaft des IS im Irak und in Syrien gelebt. Anfang 2019 wurde die Deutsche den Angaben zufolge von kurdischen Kampfern festgenommen und ins Fluchtlingslager al-Hol in Nordsyrien gebracht. Ende 2019 sei sie von einem ranghoheren IS-Mitglied aus dem Lager geschleust worden; die beiden hatten geheiratet.
Im September 2020 sei K. auf dem Weg nach al-Hol festgenommen worden. Seitdem befand sie sich den Angaben zufolge in turkischen Gewahrsam. Im Laufe des Samstags soll sie nun dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof vorgefuhrt werden. Der Richter soll uber den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden.
Laut Verfassungsschutz waren seit 2012 mindestens 1150 Menschen aus Deutschland aus islamistischen Beweggrunden ins damalige Herrschaftsgebiet der IS-Miliz nach Irak und Syrien ausgereist. Schatzungsweise ein Drittel von ihnen war weiblich. Inzwischen sind einige von ihnen, die sich in Nordsyrien oder im Irak in Gewahrsam befanden, nach Deutschland zuruckgekehrt – uberwiegend Frauen mit minderjahrigen Kindern.
Die Zahl von Ruckkehrern, die in Deutschland inzwischen rechtskraftig verurteilt wurden, bewegt sich laut Bundesamt fur Verfassungsschutz im mittleren zweistelligen Bereich.