Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Kremlchef Wladimir Putin zu einer sofortigen Waffenruhe in der Ukraine aufgefordert. >>Stoppen Sie das Blutvergiessen, ziehen Sie die russischen Truppen zuruck<<, sagte Scholz an Putin gerichtet.
Der Krieg sei eine Katastrophe fur das ukrainische Volk, aber auch das russische Volk wurde unter dem Krieg leiden, sagte Scholz in Berlin nach einem Treffen mit dem kanadischen Premier Justin Trudeau. Beide Lander hatten sich auf ein weiteres gemeinsames Vorgehen im aktuellen Konflikt abgestimmt.
Dem Entsenden von Kampffliegern in die Ukraine erteilte Scholz jedoch eine Absage. Es werde humanitare Hilfe geleistet, auch Waffen wurden geliefert, Kampfflugzeuge >>ganz sicher nicht<<.
Zuvor stand die Frage im Raum, ob die Nato die Ukraine mit polnischen MiG-29 ausrusten soll. Die Regierung in Warschau ist bereit, die MiG-Jets auf den US-Luftwaffenstutzpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz zu verlegen und sie den USA zur Verfugung zu stellen.
>>Eine militarische Losung des Konfliktes macht keinen Sinn<<, so Scholz, es musse jetzt alles in einen diplomatischen Weg gesteckt werden. Deutschland stimme sich mit Kanada und anderen Landern ab, die Gesprache zwischen Russland und der Ukraine zu fordern. Die Weltgemeinschaft werde das russische Vorgehen in der Ukraine nicht hinnehmen.
>>Seite an Seite<<
Auch Trudeau pflichtete bei, dass alles daran gesetzt werden musse, den Krieg zu deeskalieren, statt ihn weiter anzuheizen. Der kanadische Premier sagte, Kanada und Deutschland stunden >>Seite an Seite<< mit dem ukrainischen Volk. Er kundigte Ausrustung im Wert von umgerechnet gut 10 Millionen Euro fur die Ukraine an. Es handelt sich unter anderem um Drohnenkameras, sie sollen in den kommenden Tagen ins Land kommen.
Russland ist vor knapp zwei Wochen volkerrechtswidrig in das Nachbarland Ukraine eingedrungen und bombardiert seither mehrere Grossstadte. Mehr als anderthalb Millionen Menschen sind geflohen, viele leiden Not.
Die internationale Gemeinschaft hat den Angriffskrieg mehrheitlich verurteilt, der Westen einigte sich auf scharfe Sanktionen – auch auf die Gefahr hin, dass es zu Lieferengpassen und steigenden Energiepreisen im Westen kommt. Mit Blick auf die drohende Energiekrise will Scholz daher alles auf den Ausbau erneuerbarer Energien setzen – und kunftig auch Wasserstoff aus Kanada beziehen.