Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat in Rumänien den Militärflughafen Mihail Kogalniceanu am Schwarzen Meer besucht, um sich über den laufenden Nato-Einsatz zu informieren. Die Bundeswehr hat dort sechs Eurofighter-Kampfflugzeuge stationiert. Maschinen und Besatzung sind in ein italienisches Kontingent integriert. Diese Art der Zusammenarbeit (»Interoperabilität«) macht es möglich, einen bestehenden Luftverteidigungsverband schnell zu vergrößern. Soldaten und Flugzeuge gehören zum Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg an der Donau.
Lambrecht versprach ihrem rumänischen Kollegen Vasile Dincu den militärischen Beistand Deutschlands beim Schutz der Nato-Ostflanke. »Wir sind vorbereitet, wir sind gut aufgestellt und wir sind entschlossen; entschlossen, unser Bündnis zu verteidigen«, sagte die SPD-Politikerin. An Wladimir Putin gerichtet sagte sie: »Hier wird keinen Millimeter gewichen. Das ist ein Zeichen, das gesendet werden muss gegenüber diesem brutalen Diktator, der so viel Leid über die Menschen bringt.«
Wegen des Krieges in der Ukraine bildet die Nato an der Ostflanke eine Art zusätzlichen Sperrriegel zu Land, zu Wasser und in der Luft. Dazu gehören Schiffe der deutschen Marine in der Ostsee, der inzwischen verstärkte und von Deutschland geführte Nato-Gefechtsverband in Litauen, aber auch laufende Prüfungen für ein Engagement in der Slowakei. Dorthin will Deutschland Soldaten und das Luftabwehrsystem »Patriot« schicken. Auch über Polen fliegen schon deutsche Eurofighter.
Advertisement
Frankreich wird vermutlich mit 500 Soldaten Führungsnation eines Gefechtsverbands in Rumänien. Zwischenzeitlich wurde diskutiert, ob Deutschland sich beteiligen könnte. Dies steht aber nicht mehr zur Debatte. Deutschland hat aber eine besondere Rolle und stellt von diesem Jahr an bis 2024 für die Nato-Reaktionskräfte (»Nato Response Force«) rund 13.600 der insgesamt 40.000 Soldaten.