Deutsche Kampfflieger unterstützen Polen in der Absicherung des Luftraums. Das hat die deutsche Luftwaffe via Twitter bekannt gegeben. Im Rahmen der Nato-Partnerschaft werde der polnische Luftraum »abgesichert«. Dazu teilte die Luftwaffe unter einem Hashtag die Formulierung »gemeinsam stärker«.
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Die verstärkte Unterstützung geschieht im Angesicht des seit sechs Tagen andauernden Krieges in der Ukraine. Russland hatte am vergangenen Donnerstag eine Invasion in das Nachbarland begonnen.
Polen hatte angesichts des russischen Einmarschs bereits vor Tagen die Stationierung weiterer Nato-Truppen bei sich und eine Verdopplung der Verteidigungsausgaben in der EU gefordert. »Das nächste Ziel (Russlands) könnten die baltischen Staaten, Polen, Finnland oder andere Länder der Ostflanke sein«, sagte Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki am Sonntag. Russlands Präsident Wladimir Putin wolle das Russische Reich wiederherstellen. »Das muss uns allen Sorge bereiten.«
Kurzfristig plädierte Morawiecki deshalb für eine massive Aufstockung der Nato-Truppen im Osten. »Allein für Polen würden wir uns 20.000 bis 30.000 zusätzliche Nato-Soldaten wünschen.« Litauen, Lettland und Estland bräuchten auch Unterstützung. Außerdem müssten die EU-Mitgliedstaaten ihre Verteidigungsausgaben verdoppeln, »von jetzt rund 300 Milliarden Euro auf 500 bis 600 Milliarden Euro.« Eine Möglichkeit wäre es, die Ausgaben für die Verteidigung nicht bei den EU-Haushaltsregeln für die Staatsverschuldung auszuklammern.
Knapp 380.000 Schutzsuchende in Polen angekommen
Neben der militärisch angespannten Lage entwickelt sich Polen auch zu einem Zentrum der humanitären Krise des Ukrainekrieges. Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes sind seit Beginn der Invasion bereits mehr als 377.400 Schutzsuchende aus dem Nachbarland angekommen. Allein am Montag hätten 100.000 Menschen die Grenze überquert, teilten die polnischen Grenzschützer per Twitter mit.
Die Warteschlangen vor der Abfertigung auf der ukrainischen Seite der Grenze hätten sich verkürzt, da sich Polens Regierung und Präsident Andrzej Duda beim ukrainischen Grenzschutz für eine Vereinfachung der Prozedur eingesetzt hätten, sagte ein Regierungssprecher in Warschau. Frauen und Kinder würden jetzt praktisch ohne Kontrolle durchgelassen.