Auf einer Unvereinbarkeitsliste führt die AfD Organisationen und Vereine auf, deren Mitgliedern ein Zutritt zur Partei verwehrt wird. Nun soll ein Name dazukommen: Die AfD will die rechtsextreme Kleinpartei »Freie Sachsen« auf die Liste setzen.
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Das habe der Bundesvorstand einstimmig beschlossen, teilte ein Parteisprecher nach einer Schalte mit. Der Vorstand hatte Anfang Januar die Bundesgeschäftsstelle der AfD beauftragt, »die Organisations- und Unterstützerstruktur« der »Freien Sachsen« zu prüfen.
Die »Freien Sachsen« sind seit vergangenem Sommer im Fokus des sächsischen Verfassungsschutzes, der sie als rechtsextrem und verfassungsfeindliche Bestrebung eingestuft hatte. Somit werde die Partei nachrichtendienstlich beobachtet, teilte das Landesamt für Verfassungsschutz damals mit.
Der Bundesverfassungsschutz hat die »Freien Sachsen« im Fokus
Ende Januar hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz bestätigt, die Gruppierung als Verdachtsfall einzustufen. Die »Freien Sachsen« zählen zu den Kräften, die immer wieder Gegner der Corona-Politik mobilisieren. Sie rufen über Telegram zu Protesten in Sachsen, aber auch in anderen Bundesländern auf. Sachsens Verfassungsschutzchef Dirk-Martin Christian spricht von einer »Mobilisierungsmaschine«, die bundesweit Protestierende vernetze.
Zuletzt waren die »Freien Sachsen« in die Schlagzeilen geraten, weil sie das Wappen des früheren sächsischen Königshauses verwenden. Nachfahren des letzten sächsischen Königs wollen der Partei die Verwendung des Wappens gerichtlich untersagen. Daniel Timo Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen, Mitglied des einst weltberühmten Herrscherhauses Wettin, Nachfahr Augusts des Starken, kündigte rechtliche Schritte an. Die Ankündigung ist besonders misslich für die »Freien Sachsen«, weil sie im Parteiprogramm fordern, das sächsische Königshaus »bei der Gestaltung der Zukunft Sachsens angemessen einzubinden«. (Mehr zu der rechtsextremen Partei lesen Sie hier.)