Die Vorsitzenden der beiden Schwesterparteien CDU und CSU, Friedrich Merz und Markus Söder, haben sich gegenseitige Unterstützung und kollegiale Zusammenarbeit zugesichert. »Das wird eine richtig gute, stabile und auch sehr kollegiale, freundschaftliche Zusammenarbeit werden«, sagte Merz, der am Donnerstag als Gast an der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Bundestag in Berlin teilgenommen hatte. »Wir haben das gesamte Jahr 2021 hinter uns gelassen, das ist Geschichte, darüber sprechen wir nicht mehr«, sagte Merz.
Advertisement»So spät und so schlecht darf es nie wieder werden«, sagte Merz zur Aufstellung eines gemeinsamen Kanzlerkandidaten, bei der im vergangenen Jahr Söder dem damaligen CSU-Parteichef Armin Laschet unterlegen war. Die CDU hatte Söder in der Folge vorgeworfen, den gemeinsamen Kanzlerkandidaten Laschet mit öffentlichen Äußerungen massiv geschwächt zu haben.
2021 dürfe sich nicht wiederholen
Auch Merz hatte das Verhalten der Schwesterpartei CSU im Wahlkampf stark verurteilt. »Das Jahr 2021 markiert einen Tiefpunkt unserer Zusammenarbeit und unseres Umgangs miteinander«, schrieb er im Oktober in seinem Newsletter #MerzMail. »Wir müssen nicht alle zu jeder Zeit von jeder Entscheidung restlos überzeugt sein. Aber so wie in den Wochen vor der Wahl geht man in einer sich immer noch »bürgerlich« nennenden Union einfach nicht miteinander um. Das war stillos, respektlos und streckenweise rüpelhaft.«
»Wir sind im tiefen Bewusstsein, dass sich das Jahr 2021 aus vielen Gründen nicht wiederholen soll«, sagte Söder. »Wir haben ein schweres Jahr 2021 hinter uns gelassen, mit vielen, vielen Schwächen und Fehlern«, sagte Söder. Eine Diskussion über ein neues Verfahren zur Lösung der K-Frage habe es nicht gegeben, sagte Söder.
Die beiden Schwesterparteien bilden im Bundestag mit ihren Abgeordneten eine gemeinsame Fraktion. Merz sprach in diesem Zusammenhang von einer »genialen Konstruktion«. Sie ermögliche der Union, Wählerpotenziale zu erschließen, die anders nicht zu heben wären. Merz wird als Vorsitzender der gemeinsamen Fraktion den bisherigen Fraktionschef Ralph Brinkhaus ablösen.