Auf einem Onlineparteitag wählten die Grünen am Wochenende ein neues Führungsduo: Die linke Sozialpolitikerin Ricarda Lang, 28, erhielt dabei rund 76 Prozent der Stimmen, der 46-jährige Omid Nouripour kam sogar auf etwa 84 Prozent. Sie sind damit die Nachfolger von Annalena Baerbock und Robert Habeck, die jetzt der Ampel-Bundesregierung angehören (lesen Sie hier mehr). Das digitale Ergebnis muss noch per Briefwahl bestätigt werden.
Von Anhängerinnen und Anhängern der Grünen erfahren Lang und Nouripour allerdings gegenwärtig weniger Unterstützung. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für den SPIEGEL.
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Demnach sagt nur etwa die Hälfte der Grünen-Sympathisanten, die beiden seien die richtige Wahl für den Parteivorsitz. 16 Prozent halten sie für die falsche Besetzung, ein Drittel gab als Antwort »Unentschieden« an.
Diese Skepsis unter den eigenen Wählerinnen und Wählern bei der Beurteilung der neuen Führungsspitze ist womöglich darauf zurückzuführen, dass Lang und Nouripour im Vergleich zu ihren Vorgängern Annalena Baerbock und Robert Habeck weniger bekannt sind.
Lang war zuvor Vizechefin sowie frauenpolitische Sprecherin der Grünen und damit bereits seit 2019 Teil des Bundesvorstands.
Nouripour ist ein profilierter Außenpolitiker und sitzt seit 2006 im Bundestag.
Parteiübergreifend antworteten nur insgesamt 20 Prozent mit »Ja« oder »Eher ja« auf die Frage, ob das neue Spitzenduo die richtige Wahl für den Vorsitz bei den Grünen sei. 51 Prozent antworteten mit »Nein« oder »Eher nein«.
Aufgeschlüsselt nach Altersgruppen zeigen sich keine allzu großen Unterschiede. Allein bei den unter 29-Jährigen schneiden Lang und Nouripour etwas besser ab.