Gibt es Krieg in der Ukraine? Was will Putin wirklich? Und was bedeutet das für uns in Deutschland?
Das waren die Fragen, die in der vergangenen Woche diskutiert wurden, und von Politik und Medien mit einer Vielzahl von Theorien beantwortet wurden. Gleiches gilt für die Frage, wie ein militärischer Konflikt in Europa verhindert werden kann, und nicht alle Kommentierenden sprachen sich dafür aus, dem Aggressor Russland entschlossen entgegenzutreten. Es gab auch Stimmen aus der bundesdeutschen Politik, die dafür warben, auch Russland zu verstehen, das sich bedroht sieht und seine mehr als 100.000 Soldaten demnach offensichtlich zum Selbstschutz an der Grenze zur Ukraine postiert hat.
Wie zu Zeiten des Kalten Krieges belauern sich nun die beiden Supermächte Russland und USA – die Europäer sind außen vor. »Die EU sitzt hier am Katzentisch«, bemerkte der ehemalige deutsche Außenminister Sigmar Gabriel dazu vor einigen Tagen. Aber warum ist das so, obwohl es doch um einen möglichen Krieg in Europa geht – nicht in Russland oder den USA? Das hat auch mit der deutschen Bundesregierung zu tun:
»Man sollte einer neuen Bundesregierung ja 100 Tage für eine erste Bilanz geben und die sind noch nicht vorbei«, befindet Maximilian Popp, stellvertretender Leiter des SPIEGEL-Auslandsressorts, »aber was man jetzt schon sagen kann: Es ist wirklich phänomenal, wie sich insbesondere die SPD hier in so kurzer Zeit außenpolitisch komplett diskreditiert.«
Advertisement
Warum eine gemeinsame Haltung der ganzen Regierung wichtig für Europa ist und warum ein starkes Europa wichtig für die westliche Welt ist, macht Ralf Neukirch klar, der zweite Gast in dieser Episode des Podcasts »Acht Milliarden«. Er sagt: »Die Frage, wie wir jetzt mit dieser Krise umgehen, ist ein Test für den Westen insgesamt«, stellt der SPIEGEL-Korrespondent in Brüssel fest. »Ich glaube, dass ein Land wie China ganz genau schauen wird, wie die Nato, die USA und die Verbündeten jetzt agieren. Denn es gibt ja noch andere Konfliktherde auf der Welt, darunter Taiwan, dem China auch mit Drohgebärden begegnet.«
Welche Maßnahmen jetzt notwendig sind, ob Waffenlieferungen an die Ukraine ein sinnvolles Mittel sein könnten und wie ein dauerhafter Frieden in Europa mit Russland gelingen kann – diese Fragen diskutieren wir in dieser Episode.
Die Folge hören Sie hier: