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Nachdem der iranische Geheimdienst sie beschuldigte, fur Grossbritannien zu spionieren, wusste Parisa Khayamdar, dass es nun wirklich Zeit wird, Iran zu verlassen. Vor elf Jahren war das. Khayamdar studierte Chemie und engagierte sich fur Menschen- und Frauenrechte. Heute lebt sie in Deutschland – und hat ein schlechtes Gewissen. Gegenuber all den Frauen, die in Iran immer noch unter dem restriktiven Regime leiden.
Dieses schlechte Gewissen treibt Khayamdar an: Seit zwei Wochen ubernachtet sie in einem Zelt direkt gegenuber der Grunen-Parteizentrale in Berlin. Nacht fur Nacht ist sie dort und Tag fur Tag. Protest. Und, um den Druck auf die Politik aufrechtzuerhalten, vor allem auf Aussenministerin Annalena Baerbock. Khayamdar sagt: >>Das ist kein Camp, sondern Kampf.<<
Horen Sie in der neuen Episode von SPIEGEL Daily ausserdem, wie Christoph Schult, Redakteur im SPIEGEL-Hautpstadtburo, die Aussenministerin in den Wochen seit Beginn der Massenproteste in Iran beobachtet hat: >>Man hatte zu Beginn das Gefuhl, dass sie diesen gewaltsamen Tod von Mahsa Amini gar nicht auf dem Schirm hatte, dass das irgendwie nicht richtig einsickerte.<<
Was steckt hinter der eher zogerlichen Reaktion? Haben die Verhandlungen zum Atomabkommen mit Iran damit zu tun? Und kommt das Konzept der feministischen Aussenpolitik an seine Grenzen? Schult sagt: >>Aussenpolitik ist immer kompliziert. Aussenpolitik steht immer im Spannungsfeld zwischen Werten und Interessen, und das merkt man bei Iran auch.<<
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