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Endometriose: Mehr Forschungsgelder für zweithäufigste Frauenkrankheit

Symbolbild


Foto: David-Wolfgang Ebener/ dpa

Starke Schmerzen, Blutungen, ungewollte Kinderlosigkeit – Folgen von Endometriose, an der eine von zehn Frauen in Deutschland leidet. Bisher ist nur wenig über die Krankheit bekannt. Nun will die Bundesregierung stärker in die Forschung investieren. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat deshalb Forschungsmittel in Höhe von fünf Millionen Euro für diese zweithäufigste gynäkologische Erkrankung beschlossen.

Bei Endometriose wächst Gewebe außerhalb der Gebärmutter, beispielsweise an Eierstöcken, im Beckenraum, an Darm oder Bauchfell. Symptome können extrem starke zyklusabhängige Unterleibsschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Blutungen aus Blase und Darm sein. Viele Betroffene leiden unter ungewollter Kinderlosigkeit.

Ursache bislang ungeklärt

Die Ursache der Erkrankung ist bislang ungeklärt. Viele Betroffene müssen laut der deutschen Endometriosevereinigung im Schnitt siebeneinhalb Jahre auf eine Diagnose warten. Rund zwei Millionen Frauen in Deutschland sind betroffen – es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen. In den letzten 20 Jahren gab es vom Bund allerdings lediglich insgesamt 500.000 Euro Forschungsgelder. Frankreich hatte dagegen Anfang des Jahres eine nationale Strategie zur Bekämpfung der Krankheit ausgerufen. Für die Forschung sollen dort 25 bis 30 Millionen Euro bereitgestellt werden.

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»In der vergangenen Legislaturperiode wurde nicht ein einziges Projekt zur Erforschung von Endometriose gefördert. Frankreich und Australien verfügen längst über eine nationale Strategie zur Erkrankung«, kommentierte der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze (SPD), den Beschluss. Er freue sich sehr, dass nun ein erster Schritt gegangen werde.

Die Grünen sehen die Entscheidung als einen Schritt zu mehr Gleichberechtigung im Gesundheitswesen – schließlich sind vor allem Frauenkrankheiten bislang wenig erforscht. »Endometriose bedeutet für Millionen Frauen starke Schmerzen ohne Perspektive auf Heilung. Seit Jahrzehnten fehlt es an wichtiger Grundlagenforschung«, sagte Saskia Weishaupt (Grüne), Obfrau im Gesundheitsausschuss dem SPIEGEL.


In der Opposition ist man ebenfalls erfreut über den Sinneswandel in der Ampelkoalition. So sagte die frauen- und familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion Sylvia Breher dem SPIEGEL: »Gerade letzten Monat haben wir noch eine anderslautende Antwort auf unsere Kleine Anfrage erhalten, in der die Bundesregierung angekündigt hat, in den kommenden Jahren keine Mittel für die spezifische Erforschung Endometriose einstellen zu wollen.« Sie freue sich, dass »auch die Ampelkoalition« die Bedeutung von Endometriose für Frauen und Gesellschaft erkannt habe.


mfh

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