Die Staatsanwaltschaft Erfurt und das Thüringer Landeskriminalamt haben am Donnerstag Wohnungen und Geschäftsräume von CDU-Landeschef Mario Voigt durchsucht. Dabei wurden übereinstimmenden Berichten zufolge auch mögliche Beweismittel beschlagnahmt.
Die Durchsuchungen hingen zusammen mit Ermittlungen wegen des Verdachts der Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Zuerst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR ) berichtet.
Laut MDR wurden Voigts Haus in Jena, sein Elternhaus im Saale-Holzland-Kreis sowie eine Dienstwohnung Voigts in Erfurt durchsucht. Hintergrund der Ermittlungen ist dem Sender zufolge, dass sich bei Ermittlungen gegen den früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann Hinweise auf mutmaßliche Unregelmäßigkeiten in Voigts Europawahlkampf für die Europäische Volkspartei (EVP) im Jahr 2019 gefunden hätten.
Konkret soll Voigt laut MDR einen Auftrag an eine Internetagentur vergeben haben, die ihm dafür ein Beraterhonorar von 17.000 Euro gezahlt haben soll. Daraus leitet die Staatsanwaltschaft dem Sender zufolge den Vorwurf der Bestechlichkeit ab.
Das Verfahren sei eingeleitet worden, nachdem sich in einem anderen Ermittlungsverfahren Hinweise ergeben hätten. Nach MDR-Informationen soll Voigt im Europawahlkampf 2019 einen Auftrag an eine Internetagentur vergeben haben, die ihm dafür ein Beraterhonorar gezahlt haben soll.
Voigt beteuert seine Unschuld
Der 45 Jahre alte Voigt wurde erst Mitte September zum neuen CDU-Landesvorsitzenden gewählt. Damals war bereits bekannt, dass der Justizausschuss des Landtags seine Immunität aufgehoben hatte, um staatsanwaltschaftliche Untersuchungen zu ermöglichen.
Voigt teilte nun mit, es gelte für ihn, was er von Anfang an gesagt habe: Er habe sich nichts zuschulden kommen lassen. »Meine Bereitschaft zu Transparenz und Mitarbeit gilt weiterhin.« Sein Anwalt erklärte, die Verdachtsthese sei »nicht nachvollziehbar«. Er zeigte sich »irritiert« über »Zeitpunkt und die Art und Weise der Maßnahme«.